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Methode:Methoden in der allgemeinen Berufsorientierung
Oberthema:Erwartungen, Zielsetzungen, Kennenlernen
Titel:Persönliche Lernziele festlegen
Theoret. Abriss:Die Methode "Persönliche Lernziele festlegen" zielt darauf ab, die Teilnehmenden durch Aufforderung zur Eigenverantwortlichkeit von der Fremd- zur Selbstbestimmung zu lenken. Die Gratwanderung zwischen "regeln" und "anregen" lässt ein Spannungsfeld zwischen den Vorgaben des Trainers/der Trainerin und der Selbstbestimmung der TeilnehmerInnen entstehen. Dieses abwechselnde Selbst- und Fremdbeobachten (wechselnde Perspektivenübernahme) stellt die Grundvoraussetzung dar, um bereits internalisierte Wertestrukturen und bestehende Präferenzen individuell aufzuweichen und für Neues zu öffnen.

Da Berufsorientierungsmaßnahmen nicht nur der Wissensvermittlung dienen, sondern vor allem einer Orientierung, um mit schwierigen persönlichen und sozialen Situationen der Langzeitarbeitslosigkeit fertig zu werden, sind Methoden zur Förderung der Selbstverantwortung hier besonders geeignet. Denn häufig ist für eine (Um-)Orientierung eine grundsätzliche Einstellungs- und Verhaltensänderung gefordert. Eine solche kann durch "Persönliche Lernziele festlegen" eingeleitet werden, indem von den TeilnehmerInnen Eigeninitiative und Selbstverantwortung verlangt wird.
Art der Übung:Einzelarbeit
Übungsziel:Zur Förderung der Selbstbestimmung und Selbstverantwortung, zur Reflexion persönlicher Lernziele, zur Anregung von Eigeninitiative.
Quelle:Rabenstein, Reinhold/Reichel, René/Thanhoffer, Michael (2001): Das Methoden-Set, 1. Anfangen, 11. Aufl., Münster, 1.E 11.
Beschreibung:Die TeilnehmerInnen werden gebeten, auf der Basis folgender Fragestellungen (auch variabel) ihre persönlichen Lernziele schriftlich festzulegen:
  • Welche Informationen möchte ich bekommen?
  • Wie möchte ich mit mir selbst umgehen?
  • Welche Kontakterfahrungen möchte ich machen?
  • Welche Hilfestellungen möchte ich erhalten?
  • Wie will ich mit Konflikten umgehen?
  • Wie möchte ich aus dem Kurs hinausgehen?
Dauer1 h
Materialien:Vorbereiteter Fragenkatalog, Papierseiten (1 Seite/TeilnehmerIn).
Anmerkungen:Bei einer längeren Kursdauer sind genaue Vorgaben des Kursablaufs seitens des Seminarleiters/der Seminarleiterin (Rhythmus und Tempo; Methoden, Themen und ihre Reihenfolge; Verwendung der Ausdrucksmittel etc.) erfahrungsgemäß als wenig zweckmäßig einzustufen. Um einer Überforderung seitens der TeilnehmerInnen entgegen zu wirken, ist es ratsam, die TeilnehmerInnen in den Ablauf und die Gestaltung des Kurses einzubinden. Die Methode "Persönliche Lernziele festlegen" zielt darauf ab, die TeilnehmerInnen zur Mitbestimmung anzuregen. Durch das Kommunizieren der Lernziele seitens der KursteilnehmerInnen wird deren Selbstbestimmung und Selbstverantwortung gefördert.

Die Methode wird insbesondere dann eingesetzt, wenn die Kursdauer bei über 30 Minuten liegt und auf Eigeninitiative großen Wert gelegt wird. Das Finden von der Fremd- zur Selbstbestimmung dient dazu, dass jede/r TeilnehmerIn Verantwortung zum Erreichen der Kursziele übernimmt. Darüber hinaus verfolgen die TeilnehmerInnen gleichzeitig ihre eigenen Ziele. Qualifikationen wie Handlungskompetenz, Selbst- und Fremdreflexion werden auf diese Weise gezielt geschult.
Tipp:Im Plenum können die Lernziele jedes/r Einzelnen gemeinsam diskutiert und in der Folge nach Präferenz gewichtet werden (Herausarbeitung gemeinsamer Präferenzen). Umfasst die Großgruppe mehr als 30 Personen, macht die Arbeit in Kleingruppen (2 bis 3 TeilnehmerInnen) Sinn.