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Methode:Methoden in der Berufsorientierung für Frauen
Oberthema:Methoden für TrainerInnen (TrainTheTrainer)
Titel:Rollenklischees und Rollenstereotype
Theoret. Abriss:Witze können Erleichterung verschaffen. Nicht alle lachen über dieselben Witze. Witze können diskriminierend sein. Im Internet werden mehr und mehr Witze weitergeleitet, in denen bestimmte Verhaltens- und Handlungsmuster als "unkorrekt" (lachhaft) dargestellt werden. Mit der Analyse von Witzen ist es möglich, eigene noch ungeklärte Problemlagen zu thematisieren und vielleicht neue Witze anzuregen. Klischees können als überaltert und überholt erkannt werden. Neue Witze können in weiterer Folge wiederum in Umlauf gebracht werden und somit einen weiteren Beitrag zum Geschlechterverständnis leisten.
Art der Übung:Kleingruppenarbeit
Übungsziel:Erkennen und Hinterfragen von klischeehaftem Rollenverhalten, Aufzeigen der Mehrdimensionalität des Verhaltens.
Quelle:Schwanzer, Susanne (2004): Gender Didaktik- Gleichstellungsorientierung im Training, AMS Österreich (Hg.): Umsetzen der Gender Mainstreaming-Strategie im eigenen Tätigkeitsbereich, Wien, Seite 69.
Beschreibung:Arbeitsauftrag: Schauen Sie sich diesen Text/Cartoon/Filmausschnitt an und bilden Sie anschließend Kleingruppen (3-4 TN), in der folgende Fragen behandelt und auf Kärtchen notiert werden.
  • Welche Eigenschaften haben Frauen/Männer?
  • Wie sieht er/sie aus?
  • Wie verhält er/sie sich?
Bearbeiten:
  • Warum ist es wichtig, so zu sein/so auszusehen/sich so zu verhalten?
  • Ist das immer so? Was sind die Annahmen?
  • Was sind die Vorteile/Nachteile dieses Verhaltens für die-/denjenigen?
In der Auswertungsphase können folgende Varianten unterschiedene werden:

Variante 1: Fokus auf die Auswirkungen eines tendenziellen klischeehaften Verhaltens.
  • Wenn sie/er sich so - dem Rollenbild/Klischee entsprechend - verhält:
  • Welche Erfahrungen wird sie/er dann immer wieder machen?
  • Was erspart sie/er sich?
  • Um welche Möglichkeiten bringt sie/er sich damit?
Beispiele: Wenn Frauen den männlichen Gruppenmitgliedern immer den Vortritt lassen, bringen sie sich um die Chance zu erleben, dass sie genauso gut oder besser die erarbeiteten Ergebnisse präsentieren können.

Variante 2: Fokus auf die verborgene "Stärke"/Ressource, die einem typisch männlichen/typisch weiblichen bzw. klischeehaften Verhalten innewohnen.
  • Z.B. Klischee des sich vordrängenden männlichen Kursteilnehmers, der die Ergebnisse einer Gruppenarbeit präsentiert und sich dabei persönlich in Szene setzt. Reframing: Er setzt sich auch dem Risiko aus, sich zu blamieren. Jedes Präsentieren erfordert auch Mut.
  • Z.B. Klischee des wehleidigen Mannes, der sich umsorgen/bemuttern lässt. Reframing: Er kann gut seine Bedürfnisse geltend machen. Er schaut auf sich, kann sich gut etwas nehmen, das er gerade braucht.
Dauer5 h
Materialien:Je nach Zielgruppe, zeitlichen & technischen Möglichkeiten: Filme, Musikvideos, Frauen-/Männerwitze, Kurzgeschichten, die satirisch überspitzt Frauen-/Männertypisches aufs Korn nehmen, Internet (z.B. www.witze.de).
Anmerkungen:Je nach Zeit und Gruppenniveau können die in den Kleingruppen reflektierten Verhaltensmuster, Reframing-Formulierungen noch zwischen den Frauen und Männern ausgetauscht und neue Witze oder Geschichten erfunden werden. Damit kann diese Übung auch den Beginn einer Schreib- oder Zeichenwerkstatt darstellen.
Tipp:Diese Übung ist im Rahmen eines Seminars oder ausgedehnt als ein Wochenendseminar für TR empfehlenswert.
Zielgruppe:Jugendliche und junge Erwachsene vor einer Berufs- oder Ausbildungswahl
Jugendliche und junge Erwachsene nach Abschluss des Bildungsweges
im Bildungs- und Beratungsbereich Tätige
Frauen in Handwerk und Technik