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Methode:Methoden in der Berufsorientierung für Frauen
Oberthema:Methoden für TrainerInnen (TrainTheTrainer)
Titel:Was ist genderspezifisches Verhalten?
Theoret. Abriss:Derichs-Kunstmann et al. (1999) haben zu dieser Frage eine umfassende Studie vorgelegt, der zu Folge geschlechtsspezifisches Verhalten auch in der Erwachsenenbildung eindeutig beobachtbar ist. Die Frage danach, was genau das unterschiedliche Verhalten von Männern und Frauen ausmacht, ist für eine gendersensible Didaktik in der Berufsorientierung unumgänglich. Bleibt sie unbeantwortet, bleibt auch das didaktische Konzept in leeren Worthülsen stecken und kann in der Praxis wenig gewinnbringend eingesetzt werden. Wenn man sich konkret mit den unterschiedlichen Verhaltensweisen von Männern und Frauen, Mädchen und Burschen auseinandersetzt, kann dies zu einem gendersensiblen Umgang mit den Teilnehmenden führen.
Art der Übung:Einzelarbeit
Übungsziel:Bewusstmachen der geschlechtsspezifischen Verhaltensweisen von Mädchen/Frauen und Burschen/Männern.
Quelle:Schwanzer, Susanne (2005): Gender-Didaktik - gendersensibles Arbeiten in Training und Beratung - Prinzipien und praktische Beispiele Schwerpunkte AMS-Kurse, AMS Österreich (Hg.): Umsetzen der Gender Mainstreaming-Strategie im eigenen Tätigkeitsbereich, Wien.
Derichs-Kunstmann, Karin/Auszra, Susanne/Müthing, Brigitte (1999): Von der Inszenierung des Geschlechterverhältnisses zur geschlechtergerechten Didaktitk, Bielefeld.
Beschreibung:TR setzen sich als BeobachterInnen in den BO-Kurs einer/-s KollegIn. Dort füllen sie den im Anhang beigefügten Beobachtungsbogen aus. Dies funktioniert am besten so, indem man sich spontan einen Mann und eine Frau aus der Gruppe der TN als Beobachtungspersonen auswählt und deren Verhaltensweisen genau festhält.
Dauer8 h
Materialien:Beobachtungsbogen, Stift, Schreibunterlage.
Anmerkungen:Mitunter kann die Anwesenheit einer/-s Beobachterin/-s das Gruppensetting beeinflussen. Die Funktion der BeobachterIn sollte deshalb zu Beginn der Gruppe mitgeteilt werden, ohne jedoch zu genaue Hinweise auf die Beobachtungskriterien zu geben, weil dadurch unterschwellig das Verhalten der TN beeinflusst werden könnte.

Auch wenn nur zwei Personen beobachtet werden, lässt dies Rückschlüsse auf genderspezifisches Verhalten zu, da diese beiden Personen ihre jeweils persönlichen Verhaltensweisen im Laufe ihrer Sozialisation, also eingebunden in ein gesamtgesellschaftliches Umfeld, erworben haben.

Die angegebene Dauer ist ein geschätzter Richtwert. Die Beobachtung erstreckt sich über eine Kurseinheit und ist damit grundsätzlich als variabel anzusetzen. Die Methode kann beliebig oft wiederholt werden.
Tipp:Die Übung kann auch in einer gemischt-geschlechtlichen Gruppe angewandt werden, um unterschiedliche Verhaltensmerkmale und Verhaltensstrategien bewusst zu machen. Die auf dem Beobachtungsbogen festgehaltenen Wahrnehmungen der einzelnen TN können dann im Plenum diskutiert werden. Am besten eignet sich dafür ein Setting mit aktivem Innen- und beobachtendem Außenkreis.
Zielgruppe:Jugendliche und junge Erwachsene vor einer Berufs- oder Ausbildungswahl
Jugendliche und junge Erwachsene nach Abschluss des Bildungsweges
im Bildungs- und Beratungsbereich Tätige
Dateien:öffnen  84_Was ist genderspezifisches Verhalten.pdf  (PDF  20 KB)