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Methode:Methoden in der Berufsorientierung für Jugendliche
Titel:Mein digitales Ich
Theoret. Abriss:Viele Jugendliche genießen die globale, fast barrierefreie Kommunikation und das vernetzte Spielen im Internet. Es wird kommentiert, teilgenommen, recherchiert, gespielt, moderiert, geteilt, und auch gelernt. Für Jugendliche als "digital natives" ist das Internet mit seinen "Social Medias" und digitalen Spielewelten die Realität.

Der Unterschied zu einer differenzierten Betrachtung von analoger und digitaler Welt ist einerseits, dass unbedacht gesagtes, geschriebenes, gezeigtes nicht mehr einfach verschwindet und andererseits im Spiel erlerntes, oder erfahrenes von Jugendlichen nicht nutzbringend in andere Lebensbereiche transferiert werden kann.

Jugendliche fühlen sich hinter dem Bildschirm oft anonym – und handeln auch so. Dies kann zur Kompetenzerforschung und dem Erkennen eigener Interessen sehr förderlich sein, kann jedoch beim Kommunizieren (Posten, Kommentieren, Zeigen) problematisch werden, da die "Social Medias" rechtlich gesehen als öffentlicher Raum gelten.
Art der Übung:Einzelarbeit
Übungsziel:Unterschiedliche Verhaltensmuster anhand unterschiedlicher Rollen aufzeigen. Ein Bewusstsein und eine Abgrenzung der digitalen Identität von anderen Lebensbereichen ermöglichen. Einen Vergleich und einen Transfer, der, in digitalen Medien und Spielen erlernten Kompetenzen auf andere Lebensbereiche herstellen.
Quelle:ARGE Berufliche Orientierung Margit Voglhofer/Max Nemeth, "My Minime" & Markus Nemeth "Gefahren für Jugendliche in der digitalen Welt"
Beschreibung:Für die Durchführung der Methode benötigen Sie lediglich 1 Blatt Papier und einen Stift. In der Mitte zeichnet der/die KlientIn einen Kreis, der mit "ICH" benannt wird und symbolisiert den/die KlientIn als Person.

Rund um diesen Kreis werden nun weitere Kreise gemalt, die mit unterschiedlichen Lebensbereichen/Situationen/Rollen, die für den/die KlientIn relevant sind, benannt werden.

Dies könnten z.B. sein:

• Familien-Ich
• Freundes-Ich
• PartnerInnen-Ich
• U-Bahn-Ich
• Arbeits-, bzw. Schul-Ich

Zu all diesen Rollenbildern / Lebensbereichen können nun jeweils Fragen gestellt werden, z.B.:

• "Wofür bist Du dort bekannt/beliebt?"
• "Wie verhältst Du Dich hier gegenüber den anderen?"
• "Wie ist hier Deine Sprachwahl/Ausdrucksweise?"
• "Wo liegen hier Deine Stärken/Schwächen? (bzw. was klappt hier gut/was nicht so gut?"
• "Was hast Du hier gelernt/lernen müssen?"

Während des Gesprächs können nun schon unterschiedliche Verhaltensmuster in den jeweiligen Rollen aufgezeigt werden:

(Beispielhaft) "In Deinem Freundeskreis bist Du der/die ChefIn, in der Familie bist Du aber den Eltern untergeordnet…."

Als letztes wird nun ein Kreis eingezeichnet der allgemein, z.B. "Digital-Ich", oder auch fokussiert "Social Media-Ich", bzw. "Spiele-Ich" benannt werden kann.

Nun werden wieder dieselben Fragen gestellt und auch hier Vergleiche mit den anderen Lebensbereichen gezogen. Je nach Lernziel/Fokus können nun auch Transfers aus dem analogen in den digitalen Bereich oder umgekehrt angestoßen werden.

(Beispielhaft) "Wenn Du in der Öffentlichkeit/U-Bahn eigentlich sehr rücksichtsvoll/ zurückhaltend/freundlich bist, warum nicht auch auf Facebook/WhatsApp/Instagram, etc…"

(Beispielhaft) "Wenn Du im Spiel wirklich durchhältst, den nächsten Level zu erreichen/ fleißig trainierst, um besser zu werden/ erfolgreich ein ganzes Imperium managst, was brauchst Du dafür in der Arbeit/Schule, dass es dort besser klappt?"
Dauer1 h
Materialien:leeres Arbeitsblatt, Stift, bzw. Vorlage
Anmerkungen:Die Methode eignet sich zur Kompetenzfindung und für digitale Aufklärung als Präventivwerkzeug. Sie kann auch im Anlassfall eines problematischen Umgangs mit digitalen Medien (Hasspostings, Cyber-Mobbing, Sexting, Computerspielsucht) eingesetzt werden.
Zielgruppe:Jugendliche und junge Erwachsene nach Abschluss des Bildungsweges
Jugendliche und junge Erwachsene vor einer Berufs- oder Ausbildungswahl
Dateien:öffnen  747_Arbeitsblatt_Mein_Digitales_ICH.docx  (DOCX  89 KB)