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Methode:Methoden zur Kompetenzerfassung und Entscheidungsfindung
Oberthema:Entscheidungsfindung
Titel:Entscheiden - mal so, mal so...
Theoret. Abriss:Entscheidungen mit weitreichenden Konsequenzen konfrontieren Personen mit ihren Ängsten. Da die Konsequenzen beruflicher Entscheidungen in die Zukunft reichen und die Zukunft nicht vorhersehbar ist, erfordern sie Mut, sich auf ein gewisses Maß an Ungewissheit einzulassen. Diese Eigenschaft ist nicht bei allen Menschen in gleichem Maß entwickelt, weshalb sie sich oft nur schwer zu einer Entscheidung durchringen können. In der Beratung kann das Ausmaß von Mut und Sicherheitsbedürfnissen ausgelotet werden und in einem geschützten Rahmen damit experimentiert werden.
Art der Übung:Gespräch
Übungsziel:Entscheidungsfindung
Quelle:Margit Voglhofer, MAS
Beschreibung:Im Raum befinden sich mehrere Stühle, bestenfalls identisch. Der/Die BeraterIn fordert den/die KlientIn auf, sich nach einander in verschiedene Entscheidungspositionen zu begeben. Dazu stellt er/sie sich hinter den Stuhl und belegt diesen mit einer bestimmten Eigenschaft: "In diesem Stuhl sind Sie ein sehr ängstlicher, auf seine Sicherheit bedachter Mensch. Setzen Sie sich einmal in diesen Stuhl und beobachten Sie aufmerksam ihre Reaktionen. (KlientIn setzt sich). Wie fühlt sich das an? Welche Gedanken kommen Ihnen in dieser Position? (KlientIn beschreibt Reaktionen und Gedanken) Danke für Ihren Mut, sich auf diese Methode einzulassen! Nun probieren wir einen anderen Stuhl aus. Dieser Sessel hier ist der Sessel des Mutes. Hier in diesem Sessel sind Sie ein sehr mutiger Mensch, der kein Risiko scheut. Bitte setzen Sie sich nun in diesen Sessel! Wie fühlt sich das an? Welche Gedanken kommen ihnen in dieser Position?"

KlientIn beschreibt wiederum Reaktionen und Gedanken. Im Anschluss wird das Erlebte gemeinsam ausgewertet. Der/Die BeraterIn kann dabei auch eigene Beobachtungen einbringen (z.B.: In dieser Position haben Sie aufrechter dagesessen und gelächelt. Ist Ihnen das aufgefallen?)

Fragen:

• Was hat sich besser angefühlt?
• Was möchten Sie lieber sein: ein ängstlicher oder ein mutiger Mensch?
• Was könnte diese mutige Person der ängstlichen raten?
• Wieviel Mut ist gut bei einer Entscheidung? Was ist Ihre Meinung?

Variante 1:
Der/Die KlientIn wird gefragt, ob sie eine sehr mutige und eine sehr ängstliche Person kennt. Beide Personen sollen gut beschrieben werden. Im Anschluss bekommt jede der Personen einen Stuhl zugewiesen. Der/Die KlientIn besetzt nun wechselweise den einen und den anderen Stuhl und versetzt sich so in die ängstliche bzw. mutige Person hinein und lässt die beiden Positionen miteinander über die Berufsentscheidung diskutieren.

Variante 2:
In einer Gruppe kann die entscheidungssuchende Person zwei Personen auswählen, die als mutige bzw. ängstliche Person für sie die Diskussion spielen und dabei unbeteiligt beobachten. Danach wird sie gefragt, in welcher Form das ihre Entscheidung nun weitergebracht hat.
Dauer15 min 
Materialien:Identische Stühle
Anmerkungen:Wichtig bei dieser Methode ist die unvoreingenommene Herangehensweise. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass beide Positionen, die mutige wie die ängstliche, wichtige Aspekte in die Entscheidung einbringen. Es darf keine Manipulation in Richtung "mutige Entscheidung" stattfinden!
Zielgruppe:Ältere
ältere RehabilitandInnen
BerufswechslerInnen, Menschen in beruflichen Umorientierungsphasen
Frauen nach langer Abwesenheit von der Erwerbsarbeit
Jugendliche und junge Erwachsene nach Abschluss des Bildungsweges
Jugendliche und junge Erwachsene vor einer Berufs- oder Ausbildungswahl
junge MigrantInnen vor einer Berufs- oder Ausbildungswahl
ManagerInnen
MigrantInnen am Berufswiedereinstieg
NeueinsteigerInnen
RehabilitandInnen
WiedereinsteigerInnen