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Methode:Methoden der Berufsorientierung für Eltern und Jugendliche
Oberthema:Potentialanalyse
Unterthema:Fähigkeiten, Neigungen, Interessen
Titel:Meine signifikanten Leistungen
Theoret. Abriss:Die sich auf die Entwicklungspsychologie beziehende Methode beinhaltet eine Art Lerntraining, bei dem von erlebten Erfahrungen ausgegangen wird: die Erfahrung wird dabei als wichtigste Kenntnisgrundlage betrachtet. Im Mittelpunkt steht also das, was die TeilnehmerInnen selbst als relevant erachten.
Art der Übung:Kleingruppenarbeit
Übungsziel:Erfahrungen wiedererleben und eigene Stärken herausarbeiten.
Quelle:Diese Übung lehnt sich an das Berufsbildungsmodell ADVP an (Activation du développement vocationnel et personnel – Aktivierung der beruflichen und persönlichen Entfaltung). Das A.D.V.P.-Modell wurde in Québec zu Beginn der 1970er-Jahre von Denis Pelletier, Charles Bujold und Gilles Noiseux konzipiert. Es handelt sich um eine psychopädagogische Methodologie, die in einem kollektiven Rahmen zum Einsatz kommt.
Beschreibung:Der / die BeraterIn fordert die TeilnehmerInnen dazu auf, fünf gemachte Erfahrungen zu nennen, an die sie sich gerne erinnern. Diese können sich sowohl auf ihr berufliches als auch auf ihr außerberufliches Leben beziehen. Er / sie erklärt dem / der TeilnehmerIn, dass es wichtig ist, dass er / sie im Rahmen dieser Erfahrung eine aktive Rolle gespielt hat, dass er / sie dabei sozusagen SchauspielerIn und nicht ZuschauerIn war und dass dank dieser Erfahrung ein oder mehrere Dinge realisiert wurden.
Der / die BeraterIn fordert die TeilnehmerInnen anschließend dazu auf, jede/r für sich zu jeder Erfahrung einen kurzen Absatz zu schreiben. Sie sollen ihre Rolle beschreiben, indem sie genau angeben, mit wem, warum, wie, wann etc. die Erfahrung gemacht wurde. Im Folgenden macht der / die BeraterIn den Vorschlag, über diese Erfahrungen nachzudenken, um möglichst viel Information in Bezug auf »Wissen«, »Know-how« und »Selbstverantwortung« zu sammeln. Er / sie erklärt diese Begriffe, falls es nicht schon zu einem früheren Zeitpunkt geschehen ist.
Daraufhin werden die TeilnehmerInnen aufgefordert, sich in Kleingruppe aus 3 oder 4 Personen zusammenzuschließen. Jede/r TeilnehmerIn beschreibt dann in der Kleingruppe mindestens eine Erfahrung. Dabei beschreiben sie zunächst in ausführlicher Weise, was sie im Laufe dieser Erfahrung tun und verwirklichen mussten, wobei darauf zu achten ist, dass eventuelle, der Erfahrung selbst vorausgegangene Aufgaben und Aktionen, eventuelle Nebentätigkeiten oder zusätzliche und nur zeitweise erfolgte Tätigkeiten nicht vernachlässigt werden. Danach stellen die TeilnehmerInnen jeweils dar, inwiefern sie sich bei dieser Erfahrung unter Beweis stellen mussten, und zwar sowohl betreffend die schon vorhandenen Qualitäten und Befähigungen, auf die sie sich stützen konnten, als auch betreffend jene, die sie dank dieser Erfahrung entwickelt haben.
Die übrigen TeilnehmerInnen haben zugleich die Aufgabe, der jeweiligen Person bei der Beschreibung zu helfen, indem sie Fragen stellen und sich interessiert zeigen, damit die Person eine möglichst ausführliche Darstellung macht und ihre starken Seiten in den Vordergrund stellt.
Dauer2 h
Materialien:Papier, Stifte.
Anmerkungen:Es bestehen mehrere Varianten, je nachdem, wie viel Zeit zur Verfügung steht:
• die Arbeit mit sämtlichen oder mit mehr als den drei bis fünf Erfahrungen während des Trainings, in einer zusätzlichen Sitzung und in Kleingruppen, weiterzuführen,
• die Arbeit nach der Erfahrung in Kleingruppen auf individuelle Weise weiterzuführen,
• die Arbeit jeweils bei sich zu Hause weiterzumachen.
Diese Übung kann im Rahmen eines persönlichen Gesprächs Anwendung finden, indem zum Beispiel die Arbeit bei einem Gespräch begonnen und dann bei sich zu Hause fortgesetzt wird, und schließlich in einem weiteren Gespräch besprochen wird.
Zielgruppe:Jugendliche und junge Erwachsene vor einer Berufs- oder Ausbildungswahl