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Methode:Methoden der Berufsorientierung für Eltern und Jugendliche
Oberthema:Bildungs- und Berufswahl
Unterthema:Erfahrungen, Rückblick, Lebensphase, Vergangenheit abschließen, Neubeginn
Titel:Aus Fehlern lernen
Theoret. Abriss:Diese Übung lehnt sich an die Methoden an, die bei der Überprüfung von Fähigkeiten und bei der Zusammenstellung von Kompetenz-Portfolios eingesetzt werden. Diese erkennen an, dass aus Fehlern, Misserfolgen und negativen Erfahrungen wertvolles Know-how geschöpft werden kann. Tatsächlich werden Fehler als unumgänglicher Teil jeglicher Lernkarriere angesehen.
Art der Übung:Einzelarbeit
Übungsziel:Diese Übung hat ein zweifaches Ziel:
• den / die TeilnehmerIn dazu zu bringen, nach den negativen, beruflichen Erfahrungen in seinem / ihrem Werdegang zu suchen, um sie zu analysieren, um zu verstehen, was ihn / sie in diese Lage gebracht hat, um eventuellen Problemen vorauszugreifen (Situation, die sich wiederholt), um sich in bestimmten Situationen besser zurechtzufinden und um die richtigen Entscheidungen zu treffen; sowie
• im Rahmen einer Arbeitssuche die Frage des Versagens und der Erkenntnisse, die man aus diesem ziehen konnte, zu antizipieren, die häufig bei einem Vorstellungsgespräch angeschnitten wird
Quelle:Die vorliegende Übung ist gängige Praxis und basiert auf allgemeinen arbeitssoziologischen Ansätzen. Adaptiert durch die AutorInnen.
Beschreibung:Der / die BeraterIn bittet jede/n TeilnehmerIn darum, in seinem / ihrem Werdegang eine oder mehrere negative berufliche Erfahrungen herauszufinden, die als Misserfolg bezeichnet werden können. Die TeilnehmerInnen werden dazu aufgefordert, diese Erfahrungen, jede/r für sich allein, auf einem Blatt zu notieren.
Der / die BeraterIn fordert anschließend die TeilnehmerInnen dazu auf, nun diese Erfahrung(en), auch diesmal schriftlich, zu erklären, die aufgetretenen Probleme zu beschreiben und darzustellen, was die entsprechende Situation ausgelöst hat, d.h. was nicht funktioniert hat. Daraufhin schlägt er / sie vor, sich vorzustellen und dann aufzuschreiben, was anders hätte sein können, was sie hätten anders machen oder vorhersehen können, oder was sie heute in einer ähnlichen Situation anders machen würden.
Der / die BeraterIn fordert nun die TeilnehmerInnen dazu auf, in ein paar Zeilen die positive Seite dieser Erfahrung zu formulieren: das, was sie sich gemerkt haben und was sie dank dieser Erfahrung(en) gelernt haben, warum sie eine Veränderung nach sich gezogen hat (haben) etc. Der / die BeraterIn kann nun die TeilnehmerInnen, die es wünschen, bitten, mündlich der Gruppe eine der analysierten Erfahrungen mitzuteilen, wobei die Ausgangssituation, die aufgetretenen Schwierigkeiten und das, was er / sie dabei gelernt hat, d.h. welche Konsequenz er / sie aus dieser Erfahrung heute zieht, beschrieben werden sollen.
Dauer2 h
Materialien:Papier, Stifte.
Anmerkungen:Es soll erreicht werden, dass sich der / die TeilnehmerIn von als negativ oder als »Versagen« beurteilten Erfahrungen ausgehend Fragen stellt, um zu verstehen, was nicht funktioniert hat, in erster Linie aber, um die Logik zu verstehen, die die Person verändert hat, und die Lehren, die diese aus der Erfahrung gezogen hat.Es geht darum, den Misserfolg nicht zu verleugnen, sondern ganz im Gegenteil, ihn zu erklären, von den auf- getretenen Schwierigkeiten zu sprechen und zu sagen, was man sich davon gemerkt hat. Die Erfahrung soll in ihr Gegenteil verkehrt werden, indem man die positiven Aspekte in den Vordergrund stellt.Besonders geeignet ist die Übung für Personen, die wiederholt in negative Situationen geraten sind und resigniert erscheinen (z.B. SchulabbrecherInnen).
Zielgruppe:Jugendliche und junge Erwachsene vor einer Berufs- oder Ausbildungswahl