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Methode:Methoden der Qualitätssicherung
Oberthema:Feedback am Ende
Unterthema:Qualitätsbereich: Feedback von TN an TR
Titel:Breiten-Evaluation
Theoret. Abriss:Kurse/Trainings haben vielfältige Wirkungen, manche sind intendiert, andere nicht beabsichtigt oder sogar überraschend. Solche "Breitenwirkungen" werden in traditionellen Wirkungsuntersuchungen zumeist kaum berücksichtigt, da einzelne, vorher festgelegte Kriterien abgefragt werden. Das, was man als FragebogenerstellerIn nicht bedacht und als Frage formuliert hat, wird auch nicht erfasst. Damit aber bleiben wichtige Wirkungen unsichtbar.
Art der Übung:Einzelarbeit
Plenumsarbeit
Übungsziel:breite Erfassung von/Rückmeldungen zu Wirkungen eines Kurses; Sensibilisierung der TN für ihr eigenes Lernen
Quelle:Reischmann, Jost (2006): Weiterbildungs-Evaluation: Lernerfolge messbar machen, Augsburg, ZIEL.
Beschreibung:Der/Die TR erklärt, worum es in dieser Übung geht. Insbesondere macht er/sie den Unterschied deutlich zwischen geplanten Kursergebnissen, zusätzlich erworbenem Wissen/Können und anderen Wirkungen, wie zum Beispiel allgemeinen Einsichten, Impulsen von anderen TN, Kontakten, Motivation und/oder Selbstbewusstsein etc. Die TN geben Rückmeldungen zu den Auswirkungen des Kurses aus ihrer Sicht.

Die TN erhalten einen Fragebogen für die Breitenevaluation (oder die Fragen werden für alle sichtbar auf ein Flipchart geschrieben). Die TN reflektieren zunächst, was sie im Kurs gelernt haben und was sich für sie durch den Kurs sonst verändert hat.

Für die weiteren Schritte gibt es zwei Varianten:

Variante 1: Die TN füllen den Fragebogen aus, den der/die TR einsammelt. Diese/r wertet die Fragebögen nach Kursende aus und verwendet die Ergebnisse für die Evaluation des Kurses bzw. zur Weiterentwicklung der eigenen Praxis als TR.

Variante 2: Die TN schreiben Wirkungen auf Moderationskärtchen. Diese werden gesammelt, dabei von den TN kurz kommentiert und durch den/die TR auf einer oder mehreren Pinnwänden geclustert. Unklarheiten werden besprochen. Es entsteht ein Gruppenbild, das die TN ergänzen und kommentieren können. Ein moderiertes Auswertungsgespräch hat den Vorteil, dass die Befragten dabei auf die verschiedenen Ergebnisebenen hingeführt werden können. Erfahrungsgemäß braucht es einige Hilfe, bis die TN verstehen, was gemeint ist. Dann aber werden Ergebnisse erkannt und formuliert, die erstaunliche Nebenwirkungen zeigen.Eventuell kann im ersten Schritt nur nach erworbenem Wissen und Können gefragt werden (ohne zu berücksichtigen, ob dies nun Kursziel war oder nicht) und die Differenzierung nach beabsichtigten und unbeabsichtigten Wirkungen erst im Auswertungsgespräch vorgenommen werden.

Die Pinnwände mit den Ergebnissen der Auswertungen können abfotografiert und dem Kursprotokoll beigefügt werden. Von einer nur mündlichen Besprechung wird abgeraten: Es fehlt die Dokumentation.
Dauer30 min 
Materialien:Pro TN ein Fragebogen (siehe pdf-Anhang) oder Moderationskärtchen plus Pinnwände.
Anmerkungen:Zeitpunkt: am Ende des Trainings/Unterrichts/Moduls/Semesters

Variante 1 ist auswertungsintensiv, das heißt, es sollte genügend Zeit eingeplant werden, um die Fragebögen nach dem Training/Kurs auch auszuwerten. Bei sehr vielen TN (mehr als 15 bis 20 Personen) kann der Aufwand hierfür rasch sehr groß werden und es ist zu überlegen, ob Rückmeldungen nicht online gesammelt und mittels Software ausgewertet werden.

Die Dauer der Methode variiert zwischen 20 Minuten und 1 Stunde.
Tipp:Die Methode kann auch zur Feststellung des Lernerfolgs verwendet werden.
Zielgruppe:Auszubildende
KursteilnehmerInnen
Dateien:öffnen  626_Arbeitsmaterialien_Breitenevaluation.pdf  (PDF  44 KB)