AMS Logo MHB Logo
MHB Logo
Start Detailsuche BIZ Merkliste Info Kontakt
 
Methode:Methoden in der Berufsorientierung für Frauen
Oberthema:Bildungs- und Berufswahl
Unterthema:Berufswechsel
Titel:Aufbruch
Theoret. Abriss:Bei einem Berufswechsel kann es zu einer Phase kommen, in der man auf der Stelle tritt und nicht vorwärts kommt. Um sich einer neuen Arbeit zu widmen, bedarf es einer gewissen Reflexion und Entscheidungsfindung. Ein Teil der Menschen findet ihre Motivation darin, dass sie aus der alten Situation weg wollen, der andere Teil der Menschen, indem sie zu einem Ziel hinarbeiten. Dabei gibt es vier Bereiche, die uns zum Handeln motivieren können: äußerer Druck, innerer Druck, Belohnung und Unterstützung. Das Kennen und Anwenden anderer Strategien kann helfen, Entscheidungen zu treffen und Antrieb für den Berufswechsel zu gewinnen.
Art der Übung:Einzelarbeit
Paararbeit
Übungsziel:Erkennen und Erweitern der eigenen Strategien.
Quelle:Birkner, Monika (2006): Kurswechsel im Beruf. Erfolgreicher sein, sich nicht verbiegen, Praxisratgeber für die Neuorientierung in der Lebensmitte, Regensburg/Berlin, Seite 57f.
Beschreibung:Alle TN bekommen Stifte und einen Bogen Flipchartpapier, der von den TN in vier Bereiche, und zwar Äußerer Druck, Innerer Druck, Belohnung, Unterstützung unterteilt werden soll. In jedem Bereich sollen die TN die entsprechenden Handlungen/Strategien eintragen, die durch die genannten 4 Bereiche hervorgerufen werden. Die gefundenen Strategien können abschließend im Plenum vorgestellt und diskutiert werden, sodass noch mehr Strategien als die eigenen gefunden werden können. Beispiele für die einzelnen Strategien wären:
  1. Äußerer Druck: Sozialer und finanzieller Druck einen Job zu finden, sozialer und innerer Druck, Familie und Beruf vereinbaren zu können.Mögliche Strategien mit dem Druck umzugehen: Hoffnungslosigkeit und Schuldgefühle bei niedrigem Aktivitätsniveau, psychischer Stress und Erschöpfung bei hohem Aktivitätsniveau, Rechtfertigung gegenüber der Umwelt und sich selbst, wenn sich kein Erfolg einstellt, permanente Schuldgefühle der Familie/den Kindern gegenüber, wenn ihnen (nach eigener Ansicht) nicht genügend Zeit gewidmet wird.

  2. Innerer Druck: Sich permanent selbst für das nicht Erreichte verantwortlich machen und im inneren Dialog abwechselnd Vorwürfe machen und gleichzeitig rechtfertigen.

  3. Belohnung: Sich für Erreichtes nicht selbst auf die Schulter klopfen können (Das war ja nur Glück., Das habe ich dem oder der zu verdanken., Das hätte ja jedeR andere auch können.) versus sich selbst belohnen, wenn etwas erreicht wurde (z.B. ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch, eine absolvierte Weiterbildung, etwas Neues gelernt haben, sich erfolgreich für einen Job beworben haben); mögliche Belohnungen: ein freier Tag im Grünen oder mit der Familie, sich einen bestimmten lang gehegter Wunsch erfüllen (ein Nachmittag alleine verbringen, ins Kino mit einer Freundin gehen, eine Kurzreise zu Bekannten unternehmen, in ein gutes Restaurant essen gehen etc.).

  4. Unterstützung: Um ein bestimmtes Problem zu lösen, empfiehlt es sich, eine Person des Vertrauens suchen, um in bestimmten Abständen den Verlauf der eigenen Bemühungen zu besprechen, sich einer Gruppe Gleichgesinnter anschließen, inspirierende Bücher lesen (z.B. Biographien großer Persönlichkeiten als Role Models).
Dauer45 min 
Materialien:Stifte, Papier, Flipchartpapier.
Anmerkungen:Es kann sein, dass sich die TN der eigenen Strategien gar nicht bewusst sind. Hier kann der/die TR Beispiele dafür nennen (siehe oben).
Tipp:Je nach zur Verfügung stehender Zeit können die TN ihre Ergebnisse auch in Paargesprächen austauschen und dann erst in der Gesamtgruppe präsentieren.
Zielgruppe:BerufswechslerInnen, Menschen in beruflichen Umorientierungsphasen
Frauen nach langer Abwesenheit von der Erwerbsarbeit
WiedereinsteigerInnen