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Methode:Methoden der Qualitätssicherung
Oberthema:Feedback am Anfang und/oder am Ende
Unterthema:Qualitätsbereich: Reflexion von TN zu mitgebrachten Kompetenzen und Wissen
Titel:Knowledge Café
Theoret. Abriss:Das Knowledge-Café ist eine innovative Methode, die TN als ExpertInnen sieht und das Gruppenwissen nutzt. Gleichzeitig kann der Wissensstand der Gruppe zu Beginn und/oder am Ende eines Kurses ermittelt werden. Auch kontroverse Themen können bearbeitet werden. Die Methode ist sehr aktivierend, sie verbindet evaluative mit didaktischen Zielen.

Beim Knowledge-Café werden Wissensstände objektiviert. Es muss ja notiert und diskutiert werden, was die TN über ein Thema tatsächlich wissen. Es ist daher aussagekräftiger als Selbstaussagen. Allerdings beziehen sich die Ergebnisse auf die Gruppe, nicht auf Einzelpersonen.
Art der Übung:Kleingruppenarbeit
Plenumsarbeit
Übungsziel:Mit dieser Übung können verschiedene pädagogische Ziele abgedeckt werden: Vorwissen der Lernenden aktivieren und austauschen, Lernende auf den gleichen Wissensstand bringen, Rückmeldung an TR zu Wissensständen bzw. Lernzuwachs der Gruppe sowie Festigung des erworbenen Wissens.
Quelle:verbreitetes Instrument, Adaptierung durch Maria Gutknecht-Gmeiner.
Beschreibung:Kleingruppen von etwa 5 bis 6 TN setzen sich an je einen (möglichst runden) Tisch. Eine Person ist "CaféhausbesitzerIn", sie sollte den Tisch "betreuen", das heißt moderieren und beim Tischwechsel sitzen bleiben. Die Tische sind mit einer "Decke" aus einem großen Papierbogen bedeckt. An den einzelnen Tischen wird zu dem Thema, das vorbereitet auf der "Decke" steht, diskutiert.

Stichworte, Ideen, Fragen etc. werden von allen TN notiert. Es geht nicht darum, "ein schönes Plakat" zu zeichnen, sondern möglichst spontan die Ideen und Diskussionsbeiträge zu notieren. Im Vordergrund steht der Gedanken- und Meinungsaustausch der Gruppe. Dabei kann mit Bildern und Symbolen gearbeitet werden. Nach etwa 20 Minuten wechseln die TN die Tische. Die Gruppen kommen an einen neuen Tisch und werden dort kurz durch die/den CaféhausbesitzerIn über die vorangegangene Diskussion in Kenntnis gesetzt. Ebenso erstattet die neu angekommene Gruppe einen kurzen Bericht über den Diskussionsverlauf in ihrem vorherigen Café. Auf Basis beider Zusammenfassungen eröffnen sie anschließend eine neue Diskussion. Je nach Zeit, Gruppengröße und Thema kann es noch zu mehreren Tischwechseln kommen. In der letzten Caféhausrunde sehen sich alle TN die Papierdecken-Mitschriften der Cafés gemeinsam an und stellen sich Fragen wie:

• Was können wir hier als Resultat unseres Austausches sehen?

• Wäre nur eine Stimme im Raum – was würde diese sagen?

• Welche weiterführenden Fragen tauchen als Resultat aus unserem Austausch auf?

• Können wir Muster erkennen? Worauf laufen diese Muster hinaus? Worüber geben sie uns Auskunft?

Die Mitschriften können in der ganzen Gruppe diskutiert werden. Die Gesamtergebnisse werden von der/dem TR zusammengefasst und eventuell gesondert dokumentiert.
Dauer1 h 30 min
Materialien:große Plakate für jede Kleingruppe, Stifte;ausreichend Platz; es sollten alle TN direkt auf die Plakate, das heißt die "Caféhaus-Tischdecken", schreiben können. In die Mitte der "Tischdecken" wird das Thema geschrieben.
Anmerkungen:Zeitpunkt: zu Beginn oder am Ende

Die Methode wird zu Beginn des Kurses durchgeführt. Dies dient dann als Einführung in das Thema und hilft, heterogene Wissensstände der TN anzugleichen. Gleichzeitig gibt es der/dem TR Auskunft über das Niveau der vorhandenen Kenntnisse. Es kann daher auch als "Baseline" für eine Evaluation des Lernzuwachses im Kurs dienen. Das heißt, am Ende des Kurses wird die Methode nochmals durchgeführt und mit der Baseline verglichen. Dadurch wird zugleich das (neue) Wissen der TN gefestigt. Es können auch noch Lücken entdeckt und weiterführende Fragen/Themen aufgeworfen werden (z. B. für einen Folgekurs).

Die Methode ist auch für größere Gruppen gut geeignet und vor allem bei längeren Kursen sinnvoll.

Vergleiche zwischen Anfang und Ende des Kurses zeigen je nachdem Wissenszuwächse, aber auch das tiefere Verständnis oder gegebenenfalls Anwendungskompetenzen können erhoben werden.

Die Dauer der Methode liegt zwischen 60 und 120 Minuten.
Tipp:Die Methode kann auch zur Feststellung des Lernerfolges genutzt werden.
Zielgruppe:Auszubildende
KursteilnehmerInnen