AMS Logo MHB Logo
MHB Logo
Start Detailsuche BIZ Merkliste Info Kontakt
 
 
Methode:Methoden in der Berufsorientierung für Frauen
Oberthema:Bildungs- und Berufswahl
Unterthema:Berufswechsel
Titel:Befürchtungen bei Arbeitswechsel
Theoret. Abriss:Ängste sind oft irrational und haben, ähnlich wie Schmerz, eine wichtige Warn- und Schutzfunktion. Diese kippt ins Gegenteil, wenn die Ängste das eigene Verhalten kontrollieren. Ziel ist daher nicht, Angst zu ignorieren oder sich gewaltsam über sie hinwegzusetzen, sondern sie zu meistern. Denn je mehr man/frau in der Lage ist, sich den eigenen Befürchtungen zu stellen, desto größer ist die Chance, dass man sie unter Kontrolle bekommt, statt umgekehrt.
Art der Übung:Kleingruppenarbeit
Einzelarbeit
Plenumsarbeit
Übungsziel:Eingestehen von Befürchtungen und Ängsten.
Quelle:Birkner, Monika (2006): Kurswechsel im Beruf. Erfolgreicher sein, sich nicht verbiegen, Praxisratgeber für die Neuorientierung in der Lebensmitte, Regensburg/BerlinSeite 62ff; Scheidt, Brigitte (2005): Neue Wege im Berufsleben. Ein Ratgeber-, Kurs-, und Arbeitsbuch zur beruflichen Neuorientierung, Bielefeld, Seite 92ff.
Beschreibung:Die TN sammeln in Kleingruppen all ihre Bedenken und Befürchtungen, die sie bezüglich des Arbeitswechsels haben. Wovor haben die TN genau Angst? Gibt es finanzielle oder/und soziale Ängste? Welche Situationen überfordern die TN? Was wäre das Schlimmste das eintreten könnte? Was muss passieren, dass die TN scheitern?

Die TN schreiben nun zu den Befürchtungen ihre persönliche Einschätzung, die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Ereignis eintritt, auf. Sie sollen dabei überlegen, wie realistisch ihre Befürchtungen wirklich sind. Welche Befürchtungen entstehen aufgrund von Gedankenspielen und was ist ganz real? Was von dem, was ich jetzt oder in der Zukunft erwarte, ist sicher? Danach tauschen sie sich in Kleingruppen aus. Welche Befürchtungen haben die anderen TN? Für wie wahrscheinlich halten die anderen TN das Eintreten der Befürchtungen?

Im dritten Schritt sollen die TN für jede Befürchtung Handlungsmöglichkeiten überlegen, falls es zum Eintritt der Befürchtung käme. Wen können die TN um Hilfe bitten? An wen können sich die TN wenden? Wo finden die TN Informationen? Auf welche Ressourcen können die TN zurückgreifen? Diese werden wieder in der Kleingruppe ausgetauscht und im Plenum den anderen TN vorgestellt und ergänzt.
Dauer1 h 30 min
Materialien:Zettel für Notizen.
Anmerkungen:Sich dem Worst-Case-Szenario tatsächlich einmal zu stellen, kann befreiend wirken. Es ist allerdings eine emotional sehr tief gehende Erfahrung. Wenn sich eine TN gegenwärtig in einer nicht sehr stabilen Verfassung befindet, ist es sinnvoller diese Übung nur passiv mitzuerleben. Es ist ratsam, sich für diese Methode genügend Zeit zu nehmen, um eine befriedigende Lösung für die TN zu finden und damit das Gefühl zu bekommen, dem Problem und den damit verbundenen Ängsten nicht ohnmächtig ausgeliefert zu sein. Bei dieser Methode geht es um die realistische Einschätzung der Befürchtungen. Eine "selffulfilling prophecy" soll vermieden werden. Die Befürchtungen der TN sind nach der Übung nicht verschwunden, doch sollen sie das Gefühl bekommen haben, sie besser bewältigen zu können.
Tipp:Falls die TN gehemmt sind, ihre Ängste offen vor den anderen TN zu sagen, können diese auch einzeln auf einheitlichen Zettelchen notiert und in eine Box gegeben werden. Die TR liest diese vor und sammelt die Ergebnisse auf Flipchartpapier. Wie wahrscheinlich die einzelnen Ereignisse für die TN sind, soll individuell notiert werden. Gemeinsam im Plenum können dann Bewältigungs- und Unterstützungsmaßnahmen gesucht werden.
Zielgruppe:BerufswechslerInnen, Menschen in beruflichen Umorientierungsphasen
WiedereinsteigerInnen