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Methode:Methoden in der allgemeinen Berufsorientierung
Oberthema:Umgang mit Widerstand, Konflikten, Frustration und Resignation, Methoden zur Stärkung der Selbstverantwortung der Gruppe bzw. des/der Einzelnen
Titel:Gescheiter scheitern
Theoret. Abriss:Laut der Attributionstheorie nach Weiner können Misserfolg und Erfolg entweder externen Umgebungsfaktoren oder internen Personenfaktoren sowie stabilen oder labilen, das heißt prinzipiell variablen, Faktoren zugeschrieben werden. Durch die Kombination dieser zwei Dimensionen entsteht ein Vier-Felder-Schema (siehe Abbildung unten).

Während die Zuschreibung von Erfolg auf das eigene Können zu einer Erhöhung des Selbstwerts führt, führt die Zuschreibung von Misserfolg auf die eigenen Fähigkeiten zur Reduktion des Selbstwertes. Macht man für einen Misserfolg externe Ursachen verantwortlich, ist man dem Geschehen ausgeliefert. Findet man hingegen die Ursache in der eigenen Anstrengung, kann man aktiv werden und dafür sorgen, dass es beim nächsten Mal besser klappt.
Art der Übung:Einzelarbeit
Plenumsarbeit
Übungsziel:Diese Übung hat ein zweifaches Ziel:

1. Negative Erfahrungen reflektieren und analysieren.

2. Negative Erfahrungen in positive Lernergebnisse verwandeln, um sich für die Zukunft zu wappnen.
Quelle:Entwicklung durch Itinéraires Formation in Anlehnung an verbreitete Konzepte;
Krelhaus, Lisa (2004): Wer bin ich – wer will ich sein? Ein Arbeitsbuch zur Selbstanalyse, Frankfurt am Main, Seite 204
Weiner, Bernard (1994): Motivationspsychologie, Verlag Beltz, Weinheim.
Beschreibung:Der/Die TrainerIn bittet jeden/jede TeilnehmerIn, sich einen oder mehrere berufliche Misserfolge in Erinnerung zu rufen und auf einem Blatt Papier zu notieren.

Zunächst sollen die TeilnehmerInnen eigenständig überlegen, welche Ursachen diese Misserfolge hatten. Dabei soll vor allem zwischen Person und Situation differenziert werden. (Was hätte ich ändern können, was nicht? Für welchen Bereich des Scheiterns bin ich verantwortlich, für welchen nicht?)

Danach stellt der/die TrainerIn das Modell von Weiner vor. Nun sollen die TeilnehmerInnen anhand des Arbeitsblattes die Misserfolgserlebnisse schriftlich reflektieren und analysieren, ihren ursprünglichen Erklärungsansatz identifizieren und alternative Erklärungs- und Verhaltensansätze erarbeiten. Optional können die Ergebnisse dann in der Gruppe diskutiert werden.
Dauer2 h
Materialien:Arbeitsblatt (vgl. Arbeitsmaterial), Stifte.
Anmerkungen:Die Methode soll dabei helfen, die Ursachen für Misserfolge zu erkennen und Konsequenzen für das nächste Mal zu ziehen. Dabei sollen die TeilnehmerInnen erkennen, dass es Faktoren gibt, die sie verändern können, und Faktoren, die sie nicht ändern können. Misserfolg soll nicht verleugnet werden, sondern ganz im Gegenteil, denn in ihm schlummert das Potential für eine positive Entwicklung.
Zielgruppe:Erwachsene
Langzeitarbeitslose
Dateien:öffnen  558_Arbeitsmaterial_Gescheiter scheitern.pdf  (PDF  126 KB)