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Methode:Methoden in der Berufsorientierung für Frauen
Oberthema:Potentialanalyse
Unterthema:Vereinbarkeit
Titel:Mein Zeit-Budget
Theoret. Abriss:Frauen mit Kinderbetreuungspflichten haben in der Regel wenig Freizeit, aber eine Fülle von unterschiedlichen Aufgaben zu bewältigen. Wird ein Beruf ergriffen, ist effizientes Zeitmanagement von Nöten, um die Aufgaben unter einen Hut zu bringen. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, eine Art "Ist-Zustandserhebung" durchzuführen und zu diesem Zweck die Tätigkeiten, die im Laufe eines Tages verrichtet werden, aufzuschreiben. Der erste Schritt, um den eigenen Umgang mit Zeit zu verbessern, ist, sich anzuschauen, womit man seine Zeit verbringt, um dann jene Tätigkeiten zu identifizieren, die unnötig "die Zeit stehlen". Der zweite Schritt ist, sich klarzumachen, wie viel Zeit man/frau wofür verwendet. Durch gezieltes Zeitmanagement können eine neue Zeitorganisation und damit notwendige Ruhepausen geschaffen werden.
Art der Übung:Kleingruppenarbeit
Einzelarbeit
Plenumsarbeit
Übungsziel:Bewusstmachung der eigenen Zeitorganisation und Erarbeiten von Alternativszenarien.
Quelle:Arbeitsmarktservice Österreich (Hg.) (2005): Perspektive Beruf. Ein Arbeits- und Serviceheft für arbeitslose Frauen zur Planung des Wiedereinstiegs nach der Karenz. Horn, Seite 18ff.
Beschreibung:Von den TN wird eine Zeit-Torte angefertigt. In die Torte tragen sie sorgfältig die aktuelle Zeiteinteilung eines durchschnittlichen Wochenalltages (Art der Tätigkeit sowie das jeweilige Ausmaß an Stunden) ein. Je nach Stundenausmaß variiert die Größe des Tortenstücks. Als erster Schritt hilft es, allein die Stundenaufteilung zu erarbeiten, die einzelnen Tätigkeiten zusammenzufassen und erst darauf aufbauend die Torte zu zeichnen (Bsp. siehe Anhang).

Danach fragt der/die TR die TN, wie zufrieden sie mit ihrer Zeiteinteilung und mit der Zeitaufteilung in ihrer Familie sind. Dasjenige Gesicht, das ihre Stimmung am ehesten wiedergibt, wird groß auf ein Blatt Papier gezeichnet (Auswertungsphase). (Anm.: Die Verwendung von Farben betont die Stimmung.)(Abb. siehe Anhang)

In Kleingruppen zu 3-4 Personen werden die Gesichter dann hergezeigt. Es wird überprüft, ob genug Zeit für die Ausübung des gewünschten Berufes zur Verfügung steht. Wenn nicht, sollte überlegt werden, ob und in welchem Zeitausmaß (und in welcher Form) Unterstützung im Haushalt und bei der Kinderbetreuung organisiert werden könnte. Auch hier sollte eine Liste erstellt werden (Welche Tätigkeiten kann ich abgeben? Wie viel Zeit gewinne ich dadurch?).

Die TN erstellen im Anschluss daran einen Idealplan eines zukünftigen Wochenalltags nach Wiederaufnahme einer Erwerbsarbeit. Eine Vorlage für eine solche Tabelle befindet sich im Anhang.

Im Plenum werden dann die Divergenzen zwischen dem Ist- und Soll-Plan diskutiert. Ist der Soll-Plan realistisch? Wer übernimmt die Tätigkeiten, die durch die Berufsausübung mangels Zeit nicht mehr ausgeübt werden können (z.B. Kinderbetreuung)? Etc.
Dauer2 h
Materialien:Evt. Handout mit einer leeren Zeit-Torte und einem leeren Idealplan, Schreibmaterial, Papier.
Anmerkungen:Der Nutzen des Idealplanes liegt darin, dass er bei Aufnahme der tatsächlichen Berufsausübung zur Orientierung dient. Es ist wichtig, dass die Zeiten für das Erledigen der jeweiligen Tätigkeiten nicht zu knapp gesetzt sind, da der Zeitplan bei der Anwendung in der Praxis sonst durcheinander kommt. Zu Beginn ist ein Verschätzen bei der zu veranschlagenden Zeit wahrscheinlich (z.B. weil Wegstrecken mit zu kurzer Dauer eingerechnet werden). Es ist wichtig, aus den Fehleinschätzungen für die Zukunft zu lernen. Im Zweifelsfall ist es sinnvoll, mehr Zeit einzukalkulieren. Sinnvoll und praxisnah ist es, Pufferzeiten einzubauen, da damit zu rechnen ist, dass man bei der Erledigung von Aufgaben immer wieder unterbrochen wird.

Man soll flexibel mit dem Idealplan der Zeitorganisation umgehen. Er dient immer als Orientierungshilfe, nicht als rigoroses Messinstrument. Ein Plan kann auch geändert werden, damit er besser an die tatsächlichen Rahmenbedingungen angepasst ist.
Zielgruppe:WiedereinsteigerInnen
Dateien:öffnen  50_Mein Zeit-Budget.pdf  (PDF  24 KB)