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Methode:Methoden für Train the Trainer
Oberthema:Berufs- und Bildungsberatung für Bildungsferne
Unterthema:Selbstreflexion
Titel:Mein Bildungsstammbaum
Theoret. Abriss:Familiensysteme verfolgen in der Regel das Ziel des gesellschaftlichen Aufstiegs. War die Großmutter Arbeiterin, soll die Enkelin wenigstens einen Lehrabschluss erreichen und die Urenkelin maturieren bzw. ein Studium absolvieren.

Man kann davon ausgehen, dass wir dahingehend einen gewissen Auftrag der Familie erhalten haben, "es zu was zu bringen". Wie gut wir für dieses Ziel ausgestattet worden sind, steht auf einem anderen Blatt.

Der Familienstammbaum des Lernens ist ein Versuch, sich dieser Aufträge gewahr zu werden und ermöglicht eine systemische Sicht auf familiäre Einflüsse auf das Lernen selbst und die Werthaltungen zum Thema Lernen, Wissen, Bildung.
Art der Übung:Einzelarbeit
Übungsziel:Bewusstmachen des familiären "Erbes" zum Thema Bildung.
Quelle:Margit Voglhofer, Lehrgang für Berufs- und BildungsberaterInnen, WIFI Wien.
Beschreibung:Nehmen Sie sich eine Stunde Zeit, die Sie ungestört mit dem Thema verbringen können. Rüsten Sie sich mit einem Blatt Papier, gerne auch im größeren Format, und Stiften. Vielleicht haben Sie ein Familienfotoalbum mit Bildern Ihrer Großeltern und Eltern, dann nehmen Sie auch dies mit in die Übung.

Nun beginnen Sie, Ihren Familienstammbaum aufzuzeichnen. Sie entscheiden selbst, wie weit Sie in der Geschichte zurückgehen. Falls eine Person unbekannt ist, zeichnen Sie für diese einen Platzhalter.

Schreiben Sie nun zu den Personen deren Berufe bzw. berufliche Stationen.Vielleicht können Sie auch in deren Leben außerberufliche Einflüsse orten, die den Berufs- und Bildungsweg beeinflusst haben.

Denken Sie darüber nach, mit welchen formalen Bildungsqualifikationen Ihre Vorfahren ausgestattet waren. Wer hat welche Abschlüsse erworben? Schreiben Sie auch das auf Ihr Blatt zu den Personen.

Nun suchen Sie nach Sprichwörtern, stehenden oder geflügelten Sätzen, Bemerkungen, die Ihnen in Erinnerung geblieben sind. Notieren Sie diese ebenfalls zu den Personen. Dieser Prozess des Sammelns und Erinnerns kann sich auch gerne über mehrere Tage oder auch Wochen erstrecken, oft sickern Erinnerungen aus großer Tiefe empor. Immer wenn noch etwas auftaucht, notieren Sie das auf Ihrem Familienstammbaum.
Dauer1 h
Anmerkungen:Diese Methode dient der Selbstreflexion. Sie ist umso wirkungsvoller, wenn Sie den Stammbaum mit einer vertrauten zweiten Person (FreundIn, LGF, SupervisorIn etc.) besprechen. Vielleicht erscheint es Ihnen wichtig, manche Dinge nochmals mit Ihren Eltern oder Großeltern zu besprechen. Missverständnisse könnten sich aufklären, ungeliebte Aufträge, die Sie blockieren, könnten "zurückgegeben" werden!
Zielgruppe:Bildungsferne
bildungsferne Erwachsene
bildungsferne Jugendliche
TrainerInnen
Dateien:öffnen  488_Mein Bildungsstammbaum.pdf  (PDF  88 KB)