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Methode:Methoden in der Berufsorientierung für Bildungsferne
Oberthema:Potentialanalyse
Unterthema:Ressourcenorientierung
Titel:Ressourcen aktivieren
Theoret. Abriss:Häufig stehen in schwierigen Situationen nicht alle Ressourcen bewusst zur Verfügung, obwohl sie zur Nutzung bereitstehen. Manchmal ist es notwendig, KlientInnen an das Vorhandensein dieser Ressourcen zu erinnern.
Art der Übung:Einzelarbeit
Kleingruppenarbeit
Paararbeit
Übungsziel:Dem Klienten/der Klientin wieder bewusst machen, über welch vielfältige Ressourcen er oder sie verfügt und dass er/sie diese auch in dieser schwierigen Situation anwenden kann.
Quelle:Klein, Susanne (2009): 50 Praxistools für Trainer, Berater, Coachs. Offenbach: GABAL-Verlag.
Beschreibung:Um einen Zugang zu vorhandenen Ressourcen zu ermöglichen, erinnern wir KlientInnen daran, dass sie bereits erfolgreich ähnliche oder schwierigere Situationen bewältigt haben.Im Berufs- und Bildungsberatungskontext kann als sehr nützliche Stütze dazu der Lebenslauf dienen.

Bei der Betrachtung des Lebenslaufs können wir nachfragen, wie z.B. andere Episoden von Arbeitslosigkeit bewältigt wurden oder wie z.B. mit Lernen umgegangen wurde.

Beispiel 1: Als Sie damals nach Österreich gekommen sind und hier alles neu war, wie war das für Sie? Wie haben Sie die Sprache gelernt, wie haben Sie gelernt, wo man zu Informationen kommt, wo man was einkaufen kann, wie haben Sie eine Wohnung gefunden? - Da haben Sie doch einen Menge lernen müssen - wie haben Sie das geschafft?

Beispiel 2: Sie haben mir doch erzählt, dass Sie bereits als Telefonistin gearbeitet haben. Da muss man doch erst einmal lernen, wie man die Telefonanlage bedient und muss dann ja oft unter großem Stress freundlich auf schwierige GesprächspartnerInnen eingehen. Wie haben Sie denn das bewältigt? Was hat Ihnen dabei geholfen?

Beispiel 3: Sie haben doch eine E-mail-Adresse und wahrscheinlich einen PC mit Internet-Anschluss zuhause. Ich persönlich stehe sehr hilflos vor der Anschaffung und Installation so eines Gerätes. Wie genau ist Ihnen das denn gelungen?

Virginia Satir empfiehlt den Satz: "Sie als reifer, erwachsener Mann/Frau", um KlientInnen daran zu erinnern, dass sie schon einige Probleme in ihrem Leben bewältigt haben.

Steve de Shazer rät zur Frage, wann das Problem NICHT vorhanden ist (z.B. Prüfungsangst). Die Aufmerksamkeit wird vom Problem abgezogen und auf erfolgreiches Verhalten fokussiert. So ist der Zugang zu den Ressourcen wieder möglich. Wichtig ist die Transferfrage: Wie kann der/die KlientIn nun die sehr genau beschriebene Fähigkeit auf die aktuelle Situation übertragen?!
Dauer4 h
Materialien:Als Vorbereitung kann die Erstellung eines Lebenslaufs oder die Übung "Lebenslinie" (siehe Praxishandbuch "Methoden in der Beruflichen Rehabilitation") dienen.
Anmerkungen:Dauer der Methode: variabel

Die Methode kann auch in der Gruppe angewendet werden. Die Aufgabenstellung lautet dann, gezielt nach schwierigen, gut bewältigten (!) Lebenssituationen zu suchen und im Zweiergespräch einem/r anderen TeilnehmerIn zu erzählen, wie man diese bewältigt hat. Das Gegenüber hilft, die Ressourcen bzw. Problemlösungsstrategien benennbar zu machen.
Zielgruppe:Bildungsferne
bildungsferne Erwachsene
bildungsferne Jugendliche