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Methode:Methoden für Train the Trainer
Oberthema:Diversity
Unterthema:Soziales Kompetenztraining
Titel:Entstehung von Vorurteilen II
Theoret. Abriss:Vor einem Urteil ist bereits ein Vor-Urteil vorhanden. Dieses Vorurteil wird nicht reflektiert, es dient als Orientierungshilfe für den Alltag. Nach Herkner sind Vorurteile negative, abwertende Einstellungen, deren Objekte Außengruppen/Minoritäten sind (z.B.: "Alle Nigerianer handeln mit Drogen."; "Alle Deutschen sind Nazis.").

Vorurteile schaffen (Schein-)Wissen und Sicherheit (die kognitive Komponente), vereinfachen die Komplexität der Welt und schaffen Überschaubarkeit. Vorurteile entstehen auf Individualebene auch durch Motivationsprozesse (Selbstwerterhöhung), sind sehr stabil und selbst durch widersprüchliche Erfahrungen schwer zu ändern.

Vorurteile ermöglichen auf Gruppenebene Abgrenzungen und Zusammenhalt (soziale Komponente). Die Eigengruppe und jede/r Einzelne werden erhöht, die anderen abgewertet; Unterschiede zwischen der eigenen Gruppe und Außengruppen werden überbetont. Es entsteht ein Wir-Gefühl, das die Gruppenidentität und den Zusammenhalt stärkt.
Art der Übung:Plenumsarbeit
Übungsziel:Reflektieren über die Entstehung von Vorurteilen.
Quelle:Alfred Fellinger-Fritz, Trainingsskript Diversity Kompetenz, 2009.
Beschreibung:Es wird gemeinsam mit den Teilnehmer_innen diskutiert, was Vorurteile bedeuten. Danach präsentiert die Trainer_in ein Plakat mit einer Liste von unterschiedlichen Möglichkeiten, wie Vorurteile entstehen können. Zusätzlich wird noch ein etwas ausführlicheres Arbeitsblatt ausgeteilt. Auf dem Plakat steht Folgendes:

  • Mangelndes Wissen
  • Teilwissen wird generalisiert (verallgemeinert)
  • Ethnozentrismus
  • Stereotypisierung
  • Projektion
  • Befremdungseffekt
  • Negativ-Verzerrungen
  • Halo-Effekt
  • Gruppendruck
  • Autoritätshörigkeit
  • Kognitive Dissonanz oder innerer Widerspruch


  • Anschließend sollen für alle Entstehungsmöglichkeiten Beispiele aus dem beruflichen/privaten/Trainingskontext von den Teilnehmer_innen gesucht werden. Diese können/sollen stichwortartig auf dem Arbeitszettel notiert werden.

    Beispiel:
    Halo-Effekt in Bewerbungsgesprächen: Jemand hat einen Akzent und dies wird von der personalverantwortlichen Person stärker beachtet als seine beruflichen Kompetenzen (Der Akzent "überschattet" seine anderen Eigenschaften.).

    Danach soll in Kleingruppen überlegt werden, wie man der Entstehung von Vorurteilen entgegenwirken kann. Die Kleingruppen können 2 bis 3 Möglichkeiten, wie Vorurteile entstehen, und entsprechende Praxisbeispiele wählen und dann auf einem Plakat ihre möglichen Lösungsansätze zur Vermeidung von Vorurteilen sammeln.

    Am Ende präsentiert jede Gruppe ihre Ergebnisse und diese werden in der Gruppe noch diskutiert.
    Dauer1 h 30 min
    Materialien:Plakat mit Liste zur Entstehung von Vorurteilen
    Zielgruppe:TrainerInnen
    Dateien:öffnen  404_Entstehung von Vorurteilen II.pdf  (PDF  193 KB)
     öffnen  404_Plakat_Entstehung von Vorurteilen II.pdf  (PDF  165 KB)