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Methode:Methoden für Train the Trainer
Oberthema:Diversity
Unterthema:Soziales Kompetenztraining
Titel:Entstehung von Vorurteilen I
Theoret. Abriss:Vor einem Urteil ist bereits ein Vor-Urteil vorhanden. Dieses Vorurteil wird nicht reflektiert, es dient als Orientierungshilfe für den Alltag. Nach Herkner sind Vorurteile negative, abwertende Einstellungen, deren Objekte Außengruppen/Minoritäten sind (z.B.: "Alle Nigerianer handeln mit Drogen."; "Alle Deutschen sind Nazis."). Vorurteile schaffen (Schein-)Wissen und Sicherheit (die kognitive Komponente), vereinfachen die Komplexität der Welt und schaffen Überschaubarkeit. Vorurteile entstehen auf Individualebene auch durch Motivationsprozesse (Selbstwerterhöhung), sind sehr stabil und selbst durch widersprüchliche Erfahrungen schwer zu ändern. Vorurteile ermöglichen auf Gruppenebene Abgrenzungen und Zusammenhalt (soziale Komponente). Die Eigengruppe und jede/r Einzelne werden erhöht, die anderen abgewertet; Unterschiede zwischen der eigenen Gruppe und Außengruppen werden überbetont. Es entsteht ein Wir-Gefühl, das die Gruppenidentität und den Zusammenhalt stärkt.
Art der Übung:Plenumsarbeit
Übungsziel:Reflektieren über die Entstehung von Vorurteilen.
Beschreibung:Die Trainer_in projiziert die Arbeitsvorlage Wohngemeinschaft an die Wand.
Die Teilnehmer_innen bekommen dann folgende Fragen:

  • In Ihrer Wohnung ist ein Zimmer frei geworden, an wen würden Sie es am ehesten vermieten?
  • Welche Person kommt am wenigsten in Frage? Welche Gründe haben Sie zu dieser Entscheidung veranlasst?


Die Trainer_in projiziert die Arbeitsvorlage Paar an die Wand.

Die Teilnehmer_innen bekommen dann folgende Frage:

  • Welche Beziehung ist die glücklichste?
  • Welche Pärchen werden am längsten bzw. kürzesten zusammenbleiben?
  • Welche Begründungen haben Sie für Ihre Antwort?


In der Diskussion über diese Bilder geht es um Fragen nach dem ersten Eindruck, den Kriterien einer spontanen Bewertung und darum, wie ein Urteil zustande kommt und wie zuverlässig dieses sein kann. Dabei wird deutlich, dass vielfach schon ein festes Bild von etwas oder jemandem besteht, das eine Urteilsbildung entscheidend bestimmt. Vor einem Urteil ist bereits ein Vor-Urteil vorhanden.
Dauer30 min 
Zielgruppe:TrainerInnen
Dateien:öffnen  403_Entstehung von Vorurteilen I.pdf  (PDF  254 KB)