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Methode:Methoden für Train the Trainer
Oberthema:Diversity
Unterthema:Soziales Kompetenztraining
Titel:Fünf Säulen der Identität
Theoret. Abriss:Das Modell der fünf Säulen der Identität wurde von Hilarion G. Petzold für die integrative Therapie entwickelt. Ursprünglich als Diagnoseinstrument gedacht, eignet es sich aber auch, um Phänomene zu erklären, die ganze Gruppen, wie Migrant_innen, Flüchtlinge, Menschen, die nach einem Unfall behindert sind, Menschen in Krisen etc. betreffen.

Die fünf Säulen sind nicht immer gleich stark ausgeprägt, sondern wechseln ihre Tragfähigkeit, aber auch ihre Wichtigkeit für die Identität laufend. Wichtig ist es, die Säulen in Balance zu haben/halten. Denn wenn plötzlich eine oder mehrere Säulen zusammenbrechen (z.B. Arbeitsplatzverlust, Flucht oder freiwilliges Verlassen des Heimatlandes etc.) oder sich stark verändern und die anderen Säulen die Identität nicht ausreichend stabilisieren können, kann es zu einer Krise kommen.
Art der Übung:Plenumsarbeit
Übungsziel:Verständnis für Phänomene, die Gruppen wie Migrant_innen, Flüchtlinge etc. betreffen, fördern.
Quelle:Alfred Fellinger-Fritz, Übung in Diversity-Seminaren
Beschreibung:Die Trainer_in stellt das Fünf-Säulen-Modell der Identität nach Petzold vor. Danach stellt die Trainer_in das Beispiel Flüchtlinge anhand des Fünf-Säulen-Modells vor.
Leitfragen dabei sind:

Wie könnten die Säulen von Flüchtlingen im Zielland aussehen?

Mögliche Antworten:

  • Leib/Leiblichkeit: durch die Strapazen der Flucht könnte die Gesundheit geschädigt sein, oder durch Folter im Heimatland die Psyche und der Körper.
  • Soziales Netz: nicht vorhanden, denn viele Flüchtlinge flüchten alleine.
  • Arbeit und Leistung: wenig bis gar keine Angebote für die Sinnstiftung über Arbeit und Leistung.
  • Materielle Sicherheit: Flüchtlinge haben alles hinter sich gelassen, die Zukunft im Zielland bezüglich materieller Sicherheit ist ungewiss.
  • Werte: die Werte, die sie aus ihrem Heimatland mitgebracht haben, sind möglicherweise im Zielland nicht anschlussfähig.

Was tun bzw. was könnten Flüchtlinge tun, um ihre Identität/ihre Säulen zu stärken?
Mögliche Antworten: Um die Säule Werte zu stärken, könnte zum Beispiel die Nähe zu Personen derselben Nationalität gesucht werden.

Um die Säule Arbeit und Leistung zu stärken, könnte zum Beispiel eine (il)legale Betätigung oder sportliche Freizeitaktivitäten gesucht werden.etc.

Die Gruppe soll dann selbst die Säulen von Gruppen, bei denen die Säulen durch starke Veränderungen gekennzeichnet sind, erarbeiten.

Mögliche Beispiele:

  • Flüchtlinge
  • Migrant_innen
  • Menschen, die nach einem Unfall behindert sind
  • Menschen, die arbeitslos geworden sind
  • etc.

Hilfreiche Fragen dabei können sein:
  • Wie könnten die Säulen aussehen?
  • Was tun bzw. was könnten diese Personen tun, um ihre Identität zu stärken?


Danach kann in der Großgruppe, oder auch in der Kleingruppe, zu folgenden Fragen gearbeitet werden:
  • Wie kann ich dieses Modell im Trainings-/Beratungsprozess in der Einzelarbeit nutzen?
  • Wie kann ich als Trainer_in bzw. Berater_in die Stärkung der Identität von einzelnen Personen unterstützen?
Dauer1 h
Materialien:vorbereitetes Flipchart mit dem Fünf-Säulen-Modell.
Zielgruppe:TrainerInnen
Dateien:öffnen  402_Fuenf Saeulen der Identitaet.pdf  (PDF  155 KB)