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Methode:Methoden für Train the Trainer
Oberthema:Projektmanagment im Bildungs-und Beratungsbereich
Unterthema:Soziales Kompetenztraining
Titel:Wenn Du ein Schiff bauen willst
Theoret. Abriss:Sprache stellt in der Zusammenarbeit von Menschen ein wichtiges Charakteristikum dar. Allgemein wird angenommen, dass Sprache die Zusammenarbeit untereinander fördert. Diese Übung zeigt, dass es Situationen gibt, in denen Sprache auch hinderlich sein kann. Sprache dient eben nicht nur dem Austausch von Informationen, sondern auch der persönlichen Profilierung. Diese ist in Gruppen und Teams, wo es um die Lösung eines konkreten Problems geht, nicht unbedingt dienlich. Die Übung soll diesen Umstand ins Bewusstsein der TeilnehmerInnen rufen, damit sprachlicher Austausch in Projekten auch kritisch gesehen wird.
Art der Übung:Plenumsarbeit
Übungsziel:Erkennen, dass das gesprochene Wort zur Lösung einer gemeinsamen Aufgabe nicht immer förderlich ist und dass Kooperation auch sehr gut non-verbal erfolgen kann.
Quelle:Peter B. Fischer.
Beschreibung:Der/Die TT schreibt auf Moderationskarten der gleichen Farbe folgendes Zitat, wobei jeweils ein Wort auf eine Karte geschrieben wird:

Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht die Menschen zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem großen weiten Meer.

Danach werden die Karten durcheinander gemischt und in die Mitte des Sesselkreises gelegt. Nun werden die TeilnehmerInnen eingeladen, als Gruppe die Karten zu einem Satz gemeinsam zusammenzusetzen. Einzige Auflage dabei ist, nicht miteinander zu sprechen. Der/Die TR achtet während der Gruppenarbeit darauf, dass die TN wirklich nicht miteinander sprechen. Nachdem die Gruppe die Aufgabe gelöst hat, bittet sie der/die TrainerIn, sich wieder in den Sesselkreis zu setzen.

In der Auflösung wird erklärt, dass das Zitat von Antoine de Saint-Exupéry aus dem Werk "Die Stadt in der Wüste/Citadelle" stammt.

In der Reflexion werden die TeilnehmerInnen gefragt, wer glaubt, dass die gleiche Übung mit "Sprecherlaubnis" mehr, genauso viel oder weniger Zeit in Anspruch nimmt. Die Personenzahl zu den drei Meinungen wird am Flipchart festgehalten. Danach werden die drei Gruppen einzeln befragt, warum das so ist. In der Auflösung erläutert der/die TR, dass die meisten Gruppen unter Zuhilfenahme von verbaler Sprache mehr Zeit in Anspruch nehmen. Dies liegt daran, dass Sprache auch zur Selbstdarstellung und Profilierung und nicht einzig zur Problemlösung in Gruppen verwendet wird.
Dauer45 min 
Materialien:Moderationskarten mit Text.
Anmerkungen:Am Ende kann noch der Gruppenprozess gemeinsam reflektiert werden:

  • Wie ist es der Gruppe in der Kooperation ohne Sprechen ergangen?

  • Wer hat entscheidend zur Lösung beigetragen?

  • Wer hat sich eher im Hintergrund gehalten?
Zielgruppe:TrainerInnen