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Methode:Methoden in der Berufsorientierung für Frauen
Oberthema:Erwartungen, Zielsetzungen, Kennenlernen
Titel:Ziele formulieren und überprüfen
Theoret. Abriss:Weibliche Erwerbskarrieren gestalten sich zumeist anders als jene von Männern. Die Gründe sind vielschichtig: Das Einkommen der Frau wird oft immer noch als "Zuverdienst" zum Gehalt des männlichen Partners gesehen, vor allem nach der Familiengründung. Dementsprechend verlaufen weibliche Erwerbskarrieren oft diskontinuierlich. Wollen Frauen sich - z.B. nach einer Erwerbsunterbrechung zwecks Familiengründung - beruflich umorientieren, so sollten sie die (Neben-)Wirkungen ihrer Entscheidungen gründlich analysieren. In dieser Übung formulieren die Teilnehmenden einen Zielsatz anhand bestimmter Kriterien. Gemeinsam mit der/dem Coach überprüfen sie in einem Interview die Vor- und Nachteile eines Zieles und reflektieren, ob sie das Ziel auch tatsächlich erreichen möchten.
Art der Übung:Einzelarbeit
Kleingruppenarbeit
Übungsziel:Durch die Formulierung eines Zielsatzes bekommt ein Ziel Kraft. Durch das Interview werden Konsequenzen, Unterstützungsmöglichkeiten, Ressourcen und Hindernisse des erwogenen Ziels deutlich.
Beschreibung:Einzelarbeit bzw. Kleingruppenübung (max. 3 Personen).

Die TN bilden 3er Gruppen, jede TN formuliert zuerst für sich einen Zielsatz. In der Gruppe überprüft nun jede TN ihren Zielsatz mit Hilfe der unten stehenden Kriterien, wobei die anderen beiden Gruppenmitglieder jeweils Rückmeldungen dazu geben: Ist das jeweilige Kriterium erfüllt? Wenn nein, wie könnte der Zielsatz entsprechend umformuliert werden?

Kriterien zur Formulierung des Zielsatzes:

  • Formulierung in der Gegenwart: Der Zielsatz sollte so formuliert werden, als wäre die Person bereits an ihrem Ziel. Beispiel: Es ist jetzt das Jahr 2012. Ich habe meine Ausbildung abgeschlossen und bin Lehrerin.
  • Aktivformulierung: Statt "ich möchte gerne Lehrerin werden" besser: "Ich bin Lehrerin."
  • Positivformulierung: Statt Ich möchte nicht immer die gleiche Arbeit machen, darum ... besser: Ich liebe die Abwechslung, darum ...
  • Eigenverantwortung: Nicht "Mein Partner muss ..." sondern: "Ich ..."
  • Mit hohem attraktivem Charakter: Das Ziel muss einen hohen Anreiz haben, sehr attraktiv und erstrebenswert für die Person sein, die es ansteuert.
Zuletzt werden die drei Zielsätze innerhalb der Gruppe auf ihre realistische Erreichbarkeit hin überprüft: Ziele müssen fordern, dürfen aber nicht überfordern.

Ist diese Arbeitsphase (Überprüfung und Adaptierung der Zielsätze) in allen Kleingruppen abgeschlossen, fordert der/die TR die TN auf, sich abschließend über ihre Erfahrungen bei der "Bearbeitung" ihrer Zielsätze auszutauschen:
  • Welche Schwierigkeiten haben wir bei der Umformulierung der Zielsätze bemerkt?
  • Welche Kriterien waren besonders schwierig zu erfüllen?
Jede Kleingruppe notiert die Ergebnisse zu den beiden Fragen auf Flipcharts. Anschließend werden die Flipcharts im Plenum vorgestellt (eine Person/Gruppe) und diskutiert (Moderation durch TR).

Variante Einzelcoaching

Nachdem die Coachee einen Zielsatz formuliert hat, wird sie anhand des Fragebogens interviewt. Der/die Coach schreibt für die Coachee mit. Eventuell muss bei den einzelnen Fragen nachgefragt oder etwas vertieft werden. Im Anschluss an das Coaching erhält die Coachee den Fragebogen

Dauer1 h
Materialien:Moderationskarte für den Zielsatz, Papier zum Notieren der Interview-Antworten.
Zielgruppe:BerufswechslerInnen, Menschen in beruflichen Umorientierungsphasen
Jugendliche und junge Erwachsene nach Abschluss des Bildungsweges
Jugendliche und junge Erwachsene vor einer Berufs- oder Ausbildungswahl
junge MigrantInnen vor einer Berufs- oder Ausbildungswahl
MigrantInnen am Berufswiedereinstieg
NeueinsteigerInnen
UnternehmensgründerInnen
WiedereinsteigerInnen
Dateien:öffnen  381_Zielarbeit - Interview.pdf  (PDF  55 KB)