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Methode:Methoden in der Berufsorientierung für Frauen
Oberthema:Potentialanalyse
Unterthema:Wiedereinstieg in den Beruf
Titel:Wo will ich hin?
Theoret. Abriss:Viele Frauen sind nach der Familienphase unsicher, ob sie einen Wiedereinstieg wagen sollen oder nicht. Einige trauen sich einen Wiedereinstieg aufgrund verloren geglaubter Fähigkeiten nicht zu, andere haben Angst zu versagen, andere wiederum hält die Kinderbetreuung davon ab etc. Die Gründe, die Frauen daran hindern, nach einer Familienphase (erneut) in den Arbeitsmarkt einzusteigen, sind vielfältig. Die vorliegende Übung soll die Frage "Wo will ich hin?" vereinfachen. Durch die Entwicklung eines Leitbildes fällt es den TN leichter, ihre Zukunft zielorientiert einzuleiten und in Worte zu fassen. Ein Leitbild ist eine selbst entwickelte Richtlinie, die ein Ideal formuliert. Das Leitbild ist mit seinen Grundwerten und Überzeugungen eine Entscheidungshilfe, an der die Individuen ihre zukünftigen Handlungen und Auswahlprozesse ausrichten.
Art der Übung:Einzelarbeit
Kleingruppenarbeit
Plenumsarbeit
Übungsziel:Entwurf einer persönlichen Lebensplanung, Entwicklung eines Leitbildes.
Quelle:Seiwert, Lothar J. (2005): Wenn du es eilig hast, gehe langsam. Mehr Zeit in einer beschleunigten Welt. Frankfurt/New York: Campus Verlag, Seite 122ff.
Beschreibung:Die TN stellen sich vor, dass heute ihr 70. Geburtstag ist. Sie lassen verschiedene Menschen als GratulantInnen vor ihrem geistigen Auge erscheinen (5 Min.).

Danach entwerfen die TN einen persönlichen Lebensplan "Wo will ich hin?". Der Lebensplan sieht einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren vor. Die TN beantworten folgende Fragen:

Meine Lebensplanung:
  1. Was will ich in einem bestimmten Alter, mit etwa __ Jahren, erreicht haben?
  2. Welche Wünsche möchte ich mir erfüllt haben?
    • Einkommen, Besitz, Wohlstand?
    • Anerkennung, Selbstverwirklichung?
    • Erfahrungen, Erlebnisse?
    • Familie, Hobbys, Privates?
  3. Welches Image hätte ich gern?
    • während dieser Zeit?
    • nach dieser Zeit?
    • im Vergleich mit bekannten Personen?
    • Was sollen die Menschen von mir sagen, wenn ich einmal nicht mehr bin?
  4. Welche Leistungen muss ich erbringen, um meine Ziele und Wünsche zu verwirklichen?
  5. Welchen Nutzen haben andere von meinen Leistungen?
  6. Welche Bedeutung erreiche ich dadurch:
    • für mich persönlich?
    • beruflich (für meine ArbeitgeberInnen, meine KollegInnen, meine KundInnen)?
  7. Welche Auswirkungen hat das oben Beschriebene auf mein Leben?
    • in sieben Jahren?
    • in zwanzig Jahren?
    • in 50 Jahren?
Die Antworten werden auf ein Blatt Papier notiert (bzw. werden die Antworten in die dafür vorgesehenen Zeilen des Handouts eingetragen).

Die TN gehen anschließend in Kleingruppen zusammen (3-4 TN) und stellen einander der Reihe nach ihre Leitbilder vor. Die jeweils zuhörenden TN sind dazu aufgefordert, die Leitbilder der anderen ernst zu nehmen und den/die "vortragende" TN mit Respekt zu behandeln. Hier ist die Beachtung der allgemeinen Feedbackregeln (siehe allgemeines BO-Handbuch) erforderlich. In einer Abschlussrunde innerhalb der Kleingruppe wird dann diskutiert, ob und was den TN aufgefallen ist: Ist der Lebensplan für die betreffende Person realisierbar? Worin liegt die Stärke des Lebensplanes? Was schätzen sie besonders? Was vermissen sie?
Dauer1 h 30 min
Materialien:Stifte, Papier (evt. kopiertes Handout mit Fragen), Musik-CD.
Anmerkungen:Die schönste Vision hat keinen Sinn, wenn man sie nicht in die Tat umsetzen kann. Um seine Träume, Wünsche und Ziele zu realisieren, ist es nötig, sein Leben zu planen. Denn das Leben stellt einen Ablauf von Wahlentscheidungen dar, in dem eine Entscheidung auf die andere folgt. An jedem einzelnen Zeitpunkt stehen dem Individuum mehrere Handlungsoptionen zur Auswahl, unter welchen sich dieses - je nach Lebenswelt, Lebenskonzept und Werthaltungen - jeweils für eine von diesen entscheiden muss, um sein Ziel zu erreichen. Befüllt man seine Ziele (z.B. beruflicher Erfolg, Liebe, Gesundheit, glückliches Leben) nicht mit konkreten Inhalten, bleiben sie vage Worthülsen.
Tipp:Leise, entspannende Musik im Hintergrund regt die Phantasie und Kreativität der TN an. Außerdem: Damit die TN sich nicht bei der Kreation ihres Leitbildes "verzetteln", ist es wichtig, dass sie sich auf konkrete, theoretisch realisierbare Zielformulierungen konzentrieren.
Zielgruppe:Frauen nach langer Abwesenheit von der Erwerbsarbeit
WiedereinsteigerInnen
Dateien:öffnen  37_Meine_Lebensplanung.pdf  (PDF  49 KB)