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Methode:Methoden in der Berufsorientierung für Jugendliche
Oberthema:Umgang mit Widerstand, Konflikten, Frustration und Resignation, Methoden zur Stärkung der Selbstverantwortung der Gruppe bzw. des/der Einzelnen
Titel:Eisberg in Sicht
Theoret. Abriss:Um einen Konflikt konstruktiv bearbeiten zu können, ist es wesentlich, die psychischen Faktoren, die den Hintergrund eines Konflikts bilden, zu berücksichtigen und auszudrücken. Gerade für Jugendliche ist es wichtig, ihre Gefühle, Bedürfnisse, Wahrnehmungen, Ziele und Absichten zu erkennen und diese auch mitzuteilen. Genauso wichtig ist es, diese auch bei anderen wahrzunehmen, zu verstehen und zu akzeptieren.
Als Hilfestellung dient hier das Eisbergmodell. Dieses Modell soll verdeutlichen, dass sich hinter einem Konflikt Gefühle, Bedürfnisse, Vorstellung, Ziele und Absichten verbergen. Diese sind zwar unsichtbar, können sich aber in Taten, Worten und Körpersprache sichtbar ausdrücken, was sich wiederum auf das Gegenüber auswirken kann und den Gesprächsverlauf mitbestimmt. Diese Bedürfnisse, Gefühle, Ziele auszusprechen, kann den Konflikt beruhigen.
Art der Übung:Kleingruppenarbeit
Plenumsarbeit
Rollen- oder Planspiel
Übungsziel:Lernen, Konflikte konstruktiv zu bearbeiten und Streit und Eskalation zu vermeiden
Quelle:Jugert, Gert/Rehder, Anke/Notz, Peter/Petermann, Franz (2008): Fit for Life - Module und Arbeitsblätter zum Training sozialer Kompetenz für Jugendliche, S. 204.
Beschreibung:Zu Beginn der Übung soll mit den Jugendlichen das sogenannte Eisbergmodell (siehe Arbeitsblatt "Eisbergmodell") erarbeitet und diskutiert werden. Dann sollen die Jugendlichen in einem Rollenspiel Konfliktsituationen in Szene setzen, dabei aber ihre unsichtbaren Emotionen, Wünsche, Bedürfnisse artikulieren. Die Jugendlichen können ein Gefühl aussprechen: "Ich bin jetzt enttäuscht". Oder sie können Wünsche bzw. Absichten kommunizieren: "Ich bin hierher gekommen, um mit dir zu reden". Dabei sollten die Jugendlichen immer in der Ich-Form sprechen (siehe Arbeitsblatt "Schlau gedacht, schlau gemacht".

Die Rollenspiele können zu zweit bzw. zu dritt durchgeführt werden und auch mit einer Videokamera aufgezeichnet und im Anschluss ausgewertet werden. Das Arbeitsblatt "Schlau gedacht, schlau gemacht" kann als Anregung für Reflexion und Nachbearbeitung mit den Jugendlichen verwendet werden.
Dauer2 h
Materialien:Kopien der Arbeitsblätter (siehe PDF-Anhang)
Anmerkungen:Zur Auswertung der Übung können in der Großgruppe folgende Frage bearbeitet werden:
  • Ist es euch schwer gefallen, wahrzunehmen, wie ihr euch gefühlt habt und das auch auszusprechen? Wie geht es euch, wenn andere ihre Gefühle ausdrücken?
  • Was ist zu beachten, wenn man die eigenen Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen und der anderen Person in angemessener Form mitteilen will?
  • Wie wirkt es sich in einem Streit aus, wenn die PartnerIn ihre Gefühle, Bedürfnisse, und Ziele ausdrückt?
  • Betrachtet ihr in eurem Alltag eure KonfliktpartnerIn als Gegenüber oder eher wie eine TrainingspartnerIn im Sport?
  • Drückt ihr in einem ganz normalen Streit schon mal eure Gefühle aus?
Tips: Mögliche Konfliktsituationen, die dargestellt werden können:
  • Du kommst mit deinem neuen Lippenpiercing zu deiner Praktikumsstelle. Deine Chefin ist entsetzt und will, dass du dieses wieder entfernst.
  • Durch Zufall erfährst du, dass deine LehrlingskollegInnen gestern nach der Arbeit sich noch in einem Kaffee getroffen haben. Dir haben sie jedoch nichts gesagt. Du bist sauer und möchtest ihnen deine Meinung sagen.
  • Seitdem du öfters etwas mit deiner österreichisch-türkischen Arbeitskollegin unternimmst, beginnen dich deine Freunde zu meiden. Eines Tages kommt es deshalb zum Streit.
Zielgruppe:Jugendliche und junge Erwachsene nach Abschluss des Bildungsweges
Jugendliche und junge Erwachsene vor einer Berufs- oder Ausbildungswahl
Dateien:öffnen  339_Eisberg in Sicht.pdf  (PDF  362 KB)