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Methode:Methoden in der Berufsorientierung im multikulturellen Kontext
Oberthema:Diversity
Titel:Peter und Hans
Theoret. Abriss:Ein Vorurteil ist ein vorab wertendes Urteil bzw. eine im Allgemeinen wenig reflektierte Meinung - ohne verständige Würdigung aller relevanten Eigenschaften eines gewerteten Sachverhaltes oder einer Person. Anders als ein Urteil ist das wertende Vorurteil für die Person, auf die sich das Urteil bezieht, häufig Ausgangspunkt für entsprechend motivgesteuerte Handlungen.

Vorurteile werden zumeist unbewusst gebildet. Sie sind das Resultat aus eigenen Erfahrungen, Fremderfahrungen aber auch aus Denkschemata, die durch die Sozialisierung "geerbt" werden. Es baut sich eine Modellvorstellung auf, und nach erneuter Prüfung zu einem endgültigen Urteil um. Im umgangssprachlichen bzw. in der Alltagssprache ist der Ausdruck "Vorurteil" meist negativ gemeint.
Art der Übung:Plenumsarbeit
Übungsziel:Die Wahrnehmung der TeilnehmerInnen gegenüber Vorurteilen soll sensibilisiert werden.
Quelle:Reif, Elisabeth / Schwarz, Ingrid: Methodenhandbuch: Interkulturelle Kommunikation und Konfliktlösung Österreich - Slowakei, Seite 85f; Adaption der Autorin
Beschreibung:Die TeilnehmerInnen werden in zwei Gruppen eingeteilt. Die Gruppen bekommen zwei unterschiedliche Fragebögen ausgehändigt (siehe Kopiervorlage). Die Bearbeitung verläuft individuell. Die Auswertung der "ja"/"nein" Fragen verläuft für Peter und Hans getrennt, also innerhalb der zwei Untergruppen. Das bedeutet, dass eine der Untergruppen die Fragen für Peter und die andere Gruppe Hans auswertet. Dabei werden die Ergebnisse beider Gruppen auf jeweils ein Flipchart geschrieben. Das gleiche Verfahren gilt für die Beliebtheitsskala.

Anschließend wird im Plenum die Charakterisierung für beide vorgelesen. In diesem Moment wird deutlich, dass beide Männer über die gleichen Eigenschaften und Verhaltensweisen verfügen, nur in umgekehrter Reihenfolge. Die TeilnehmerInnen können also beobachten, welcher von den beiden beliebter ist. Vermutlich wird Peter als beliebter eingestuft, da seine Personenbeschreibung eher mit positiven Eigenschaften anfängt (10 Minuten).

Letztlich sollen im Plenum noch folgende Fragen dazu diskutiert werden:
  • Wie kommt die unterschiedliche Wertung zustande?
  • Wie werden die einzelnen Eigenschaften und Verhaltensweisen bewertet?
  • Wer schätzt welche Eigenschaften und Verhaltensweisen wie ein?
  • Welche Rolle spielen bei der Bewertung eigene Werte?
Für diesen Teil der Methode sollten 20 Minuten berechnet werden.
Dauer1 h
Materialien:Fragebögen (siehe pdf-Anhang), Stifte, Tafel/Flipchart oder Plakat, 2 Räume.
Dateien:öffnen  290_Peter und Hans.pdf  (PDF  103 KB)