AMS Logo MHB Logo
MHB Logo
Start Detailsuche BIZ Merkliste Info Kontakt
 
 
Methode:Methoden in der Beruflichen Rehabilitation
Oberthema:Berufsinformation, Informationsmanagement, Arbeitsmarktorientierung
Unterthema:Betreute Auseinandersetzung mit Berufsbildern
Titel:Berufe-Wirrwarr
Theoret. Abriss:Die persönliche Entwicklung und die Zukunftschancen eines Individuums hängen wesentlich von den Kreativitätspotentialen der Individuen ab. Unter Kreativität wird jene menschliche Fähigkeit verstanden, die etwas (Neues) schafft oder erschafft. Sie bildet aber auch die Antriebskraft für persönliches und eigenverantwortliches Entscheiden und Fortkommen. Im Berufsfindungsprozess ist unter Kreativität in erster Linie die Fähigkeit gemeint, sich unter bestimmten Bedingungen (neu) orientieren zu können. Die Auseinandersetzung mit Berufsbildern und die Herausarbeitung mehrerer Handlungsoptionen - abgestimmt auf die eigenen Fähigkeiten und Interessen - stellt die Voraussetzung dar, um eine "Entscheidungssituation" selbstständig bewältigen zu können. Da Menschen mit Behinderungen bei ihrer Berufswahl oft eingeschränkt sind, bedarf es oft an Flexibilität, um einen erfolgreichen Einstieg erzielen zu können.
Art der Übung:Einzelarbeit
Kleingruppenarbeit
Plenumsarbeit
Übungsziel:Zum Kennenlernen von Berufsbildern, zur Förderung der Flexibilität in der Berufswahl (Welche Berufe sind für mich geeignet?), zur (Neu-)Orientierung.
Quelle:Hodics, Heinz/Moldan, Sabine/Rathmanner, Elisabeth/Sauer, Helga: In Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Hg.): Materialien zur Berufsorientierung 2, Unterstufe. Wien 2005, 18.2.
Beschreibung:Der/Die TrainerIn projiziert eine von ihr/ihm vorbereitete Folie an die Wand (die Folie sollte jedem/jeder einzelnen TeilnehmerIn auch als kopierte Arbeitsunterlage zur Verfügung stehen). Auf der Folie ist ein Quadrat (transparent) abgebildet. Der Behälter (das Quadrat) beinhaltet ein "Begriffe-Wirrwarr", das sich aus ca. 50 Wörtern zusammensetzt. Die 50 Wörter beschreiben und umschreiben die geforderten Qualifikationen und Aufgabenbereiche von insgesamt zehn Berufen. Die TeilnehmerInnen werden dazu eingeladen, den "Begriffe-Wirrwarr" zu ordnen, indem zuerst zehn Berufe ausgewiesen werden und anschließend die dazu passenden Begriffe (vier Wörter) auf einer kopierten Arbeitsvorlage zugeteilt werden. Die TeilnehmerInnen überlegen sich, mit welchem der aufgelisteten Berufe sie sich am meisten identifizieren können.

Anschließend werden die Ergebnisse in Kleingruppen miteinander verglichen. Es wird diskutiert, warum welcher Begriff welchem Beruf zugeordnet worden ist. In der Folge sollen sich die TeilnehmerInnen überlegen, welche Berufe neben den identifizierten Berufsfeldern (vgl. Folie) ähnliche Anforderungen stellen. Im Zuge eines Brainstormings (5 bis 10 Minuten) sollen Berufsfelder erkannt werden, die ähnliche Fähigkeiten/Qualifikationen voraussetzen wie die genannten zehn Berufe. Danach soll die Kleingruppe gemeinsam für jedes einzelne Mitglied mögliche Berufsalternativen erarbeiten.

Nach einiger Zeit geht der/die TrainerIn von Kleingruppe zu Kleingruppe und diskutiert gemeinsam mit den TeilnehmerInnen die dort ausgearbeiteten Berufsbilder und die dazugehörenden Anforderungsprofile.

Im Plenum wird diskutiert, was schwierig, positiv, einfach oder negativ bei der Übung war (Reflexionsphase). Es kann aber auch auf die wichtigsten Ergebnisse eingegangen werden.
Dauer2 h
Materialien:Kopiervorlagen (siehe Beispiel als pdf-Anhang) , Folien.
Anmerkungen:Die Methode dient dazu, die Kreativität zu fördern. Ziel ist es, die Fähigkeit "anzutrainieren", neue und eventuell vom Erstberuf abweichende Berufsmöglichkeiten ins Auge zu fassen. Die gemeinsame Diskussion über mögliche Berufsfelder erleichtert den Gruppenmitgliedern, sich bewusst mit dem Problem auseinanderzusetzen und verschiedene (neue) Lösungsmodelle in Betracht zu ziehen, anstatt in Resignation einzurasten.
Tipp:Wichtig ist, dass der "Berufe-Wirrwarr" auf die Fähigkeiten der TeilnehmerInnen abgestimmt ist. Es sollen nur Berufe vorgestellt werden, die auch für die TeilnehmerInnen "theoretisch" in Frage kommen. Daher ist es ratsam, dass vor dieser Übung die individuellen Einschränkungen und Berufswünsche der TeilnehmerInnen in Erfahrung gebracht werden. Menschen mit Sehbehinderungen ist entsprechend eine Arbeitsunterlage in Brailleschrift vorzulegen.
Zielgruppe:RehabilitandInnen
Dateien:öffnen  225_Arbeitsblatt Berufe-Wirrwarr.pdf  (PDF  69 KB)