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Methode:Methoden in der Beruflichen Rehabilitation
Oberthema:Potentialanalyse
Unterthema:Reha-Assessment
Titel:MELBA - Merkmalsprofile zur Eingliederung Leistungsgewandelter und Behinderter in Arbeit
Theoret. Abriss:Anliegen des MELBA (www.melba.de) ist die Dokumentation der für die Arbeit benötigten Schlüsselqualifikationen. Ziel des Verfahrens ist es, einen Arbeitsplatz zu finden, der den Fähigkeiten des Bewerbers/der Bewerberin entspricht. Zu diesem Zweck werden Anforderungs- und Fähigkeitsprofile erstellt, die verschiedene Formen von Behinderung und verschiedene Tätigkeiten berücksichtigen. (Vgl. www.melba.de)
Art der Übung:Einzelarbeit
Gespräch
Quelle:Föhres Felizitas/Kleffman, Anke/Müller, Bernd/Weinmann, Sigbert: In Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (Hg.): Melba. Psychologische Merkmalprofile zur Eingliederung Behinderter in Arbeit. Bonn 1997.
Beschreibung:Aufbau: Das Verfahren gliedert sich in drei Teile: das Fähigkeitsprofil, das Anforderungsprofil und den Profilvergleich. Grundlage dafür bilden 29 tätigkeitsrelevante und behinderungsbezogene Merkmale, die fünf Bereichen von Schlüsselqualifikationen zugeordnet sind: (vgl. Föhres/Kleffmann/Müller/Weinmann 1997)
  • Kognitive Merkmale: Arbeitsplanung, Auffassung, Aufmerksamkeit, Konzentration, Lernen/Merken, Problemlösen, Umstellung, Vorstellung
  • Soziale Merkmale: Durchsetzung, Führungsfähigkeit, Kontaktfähigkeit, Kritikfähigkeit, Kritisierbarkeit, Teamarbeit
  • Art der Arbeitsführung: Ausdauer, Kritische Kontrolle, Misserfolgstoleranz, Ordnungsbereitschaft, Pünktlichkeit, Selbstständigkeit, Sorgfalt, Verantwortung
  • Psychomotorische Merkmale: Reaktionsgeschwindigkeit, Feinmotorik, Antrieb
  • Kulturtechniken/Kommunikation: Lesen, Rechnen, Schreiben, Sprechen
Jedes Merkmal soll von dem/der BeurteilerIn auf einer Skala von 1 (sehr geringe Fähigkeit/Anforderung) bis 5 (sehr hohe Fähigkeit/Anforderung) bezüglich der Anforderungen und der tätigkeitsbezogenen psychischen Fähigkeiten bewertet werden. Anschließend kann ein Profilvergleich vorgenommen werden.

Anwendungsfelder: MELBA kann in verschiedenen Bereichen zum Einsatz kommen, beispielsweise in Betrieben, Berufs- und Sonderschulen, in der Arbeitstherapie in psychiatrischen Krankenhäusern, in Werkstätten für behinderte Menschen und in Rehabilitationseinrichtungen. Die Dokumentationsbögen werden primär einzeln genützt (vgl. Föhres/Kleffmann/Müller/Weinmann 1997, Seite 14ff). Z.B. kann mittels Anforderungsprofilen verglichen werden, ob ein/e psychisch behinderte/r ArbeitsplatznehmerIn die gleichen Vorstellungen von den Anforderungen der Tätigkeit hat, wie sein/ihr Vorgesetzte/r. Das Fähigkeitsprofil kann z.B. dafür genutzt werden, die Stärken und Schwächen eines Rehabilitanden/einer Rehabilitandin zu diagnostizieren, was als Grundlage für die Entscheidung über Fördermaßnahmen dienen kann.
Dauer> 9 h
Anmerkungen:Die Anforderungsanalysen sollen von geschulten BeurteilerInnen erstellt werden. Schulungen werden von den Autoren und weiteren lizenzierten Anbietern in Seminarform angeboten. Nähere Informationen hierzu finden sich unter: www.melba.de/melba/seminare.html

Die Erstellung einer Anforderungsanalyse erfordert abhängig von der Art der Tätigkeit bei trainierten BeurteilerInnen 30 Minuten bis 2 Stunden, die Erstellung eines Fähigkeitsprofils ca. 5 Stunden. (vgl. Föhres/Kleffmann/Müller/Weinmann 1997, Seite 78, 100)

Varianten: Zusätzlich wurde die Erweiterung MELBA SL (SL = stark leistungsbeeinträchtigt) entwickelt, die eine differenzierte Dokumentation von Fähigkeiten im unteren Skalenbereich erlauben soll. Mit Hilfe des diagnostischen Moduls Ida (Instrumentarium zur Diagnostik von Arbeitsfähigkeiten) bietet sich die Möglichkeit, diejenigen arbeitsrelevanten Schlüsselqualifikationen die mittels MELBA dokumentiert werden, zu erheben und zu beurteilen. Nähere Informationen zu Ida unter: www.melba.de/melba/ida.html
Zielgruppe:RehabilitandInnen