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Methode:Methoden in der Beruflichen Rehabilitation
Oberthema:Orientierung, Standortbestimmung, Reframingarbeit, Aktivierung und Motivation
Unterthema:Auseinandersetzung mit Arbeit und Arbeitslosigkeit
Titel:Info-Börse
Theoret. Abriss:Informationen erzielen je nach Rezeption unterschiedliche Wirkungen. Informationen, die von den Menschen durch eigene Aktivität zusammengefasst, verdichtet, strukturiert, diskutiert und modifiziert werden, werden "begreifbar" gemacht und haben - anders als Informationen, die rein wahrgenommen werden - Einfluss auf individuelle Einstellungen und Verhaltensmuster. Es ist daher erforderlich, Informationen nicht nur aufzunehmen, sondern mit ihnen zu arbeiten, um eine Einstellungs- und Verhaltensänderung zu erzielen.
Art der Übung:Kleingruppenarbeit
Plenumsarbeit
Übungsziel:Zum Informieren über (alternative) Berufsmöglichkeiten, zur Förderung einer selbstbestimmten Berufswahl.
Quelle:Rabenstein, Reinhold/Reichel, René/Thanhoffer, Michael: Das Methoden-Set, Teil 2 - Themen bearbeiten. Münster 2001, Seite 23.
Beschreibung:Zu Beginn erklärt der/die TrainerIn den TeilnehmerInnen die Arbeitsmethode. Er/Sie beschreibt den Ablauf der Übung, das Ziel und gibt einen kurzen Überblick über den thematischen Aufbau. Dann geht der/die TrainerIn mit den TeilnehmerInnen (die TeilnehmerInnen gehen mit dem/der TrainerIn mit) zu einzelnen Stationen im Raum. In jeder "Station" befindet sich eine von dem/der TrainerIn vorbereitete Flipchart- bzw. Plakatwand, die Informationen zu einem interessanten, für die RehabilitandInnen möglichen Beruf in visuell aufbereiteter Form zur Verfügung stellt und die von dem/der TrainerIn präsentiert werden. Bei der Standdramaturgie wird darauf geachtet, dass die TeilnehmerInnen in eine aktive Auseinandersetzung mit den Informationen hineingeführt werden.

Die Informationsbörse bzw. die Stellwände sollten wie folgt aufbereitet sein:
  • Die Informationen dürfen nicht nur reine Fakten sein, sondern müssen so aufgearbeitet werden, dass sie sich an den TN orientieren. Über reine Fakten entstehen keine Diskussionen. Aus der Information muss eine Fragestellung erwachsen.
  • Die Präsentationen sollten mit konkreten Aussagen, provokanten Thesen und Fragen enden.
  • Die Präsentationen müssen ergänzungsbedürftig sein, d.h. sie sollten so aufbereitet werden, dass sich die TeilnehmerInnen zur aktiven Mitarbeit aufgefordert fühlen (freie Fläche am Plakat für Ergänzungen).
In Kleingruppen (3 bis 4 TeilnehmerInnen) werden die Informationen dann diskutiert und bewertet.

Im Plenum werden dann die einzelnen Ergebnisse vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Abschließend ergänzt der/die TrainerIn die vorbereiteten Präsentationen.
Dauer3 h
Materialien:arbeitsintensive Vorbereitung von Berufsinformationen, visuell aufbereitetes Informationsmaterial (Flipcharts oder farbiges Plakatpapier), bunte Filzschreiber.
Anmerkungen:Die TeilnehmerInnen haben in dieser Übung die Möglichkeit, ihr Interesse für Berufsalternativen zu entfalten sowie sich Zeit zu nehmen und Zeit zu geben, um das Interesse wachsen zu lassen. Widerstand und Abwehr gegen ein Thema lösen sich oft auf, wenn genügend Zeit gegeben ist, sich dem Thema ohne Druck anzunähern. Im Vordergrund steht die Frage: Wie kann ich eine Beschäftigung finden, die mich positiv beeinflusst? Motto: Arbeit darf nicht krank machen.
Tipp:Für diese Übung sollten die TrainerInnen die TN bereits gut kennen und besonders gut vorbereitet sein. Die Info-Stände sollen so aufgestellt und gestaltet werden, dass alle TeilnehmerInnen zum Verweilen eingeladen sind: in geräumigen hellen Räumen und visuell lebendig aufbereitet (ansonsten hat die "Info-Börse" eine lähmende Wirkung). Die Übung "Info-Börse" ist auch als Präsentationsmethode für die Ergebnisse einer anderen Methode einsetzbar. In diesem Fall könnten beispielsweise die SprecherInnen der Kleingruppen als ModeratorInnen fungieren.
Zielgruppe:RehabilitandInnen