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Methode:Methoden in der Beruflichen Rehabilitation
Oberthema:Orientierung, Standortbestimmung, Reframingarbeit, Aktivierung und Motivation
Unterthema:Auseinandersetzung mit Arbeit und Arbeitslosigkeit
Titel:Eine typische Woche
Theoret. Abriss:Zeit ist eine wichtige Determinante beim Wiedereinstieg ins Berufsleben. Vor allem bei RehabilitandInnen mit Kindern besteht die Schwierigkeit, gesundheitliche, berufliche und familiäre Bedürfnisse in Einklang zu bringen. Da sich die Zeiteinteilung während einer Krankheit bzw. physischen oder psychischen Beeinträchtigung in erster Linie an den gesundheitlichen "Bedürfnissen" orientiert (z.B. Turn- und Streckübungen während der Arbeit, häufigere und längere Pausen etc.) bzw. an den Bedürfnissen der anderen Familienmitglieder (z.B. Stillzeiten des Kindes, Arbeitszeiten des Freundes/der Freundin etc.), passt sich die eigene Zeitorganisation oft an die Bedürfnisse des nahen Umfelds an. Bei Aufnahme einer Erwerbsarbeit ist dies nicht mehr möglich.
Art der Übung:Kleingruppenarbeit
Einzelarbeit
Übungsziel:Zum Reflektieren des persönlichen Zeitmanagements, zum Gestalten eines aktiven Zeitplans, zur Aktivierung.
Quelle:Driggers, Joann: Life Management Skills: Taking Charge of Your Future. 1999, Seite 88.
Beschreibung:Die TeilnehmerInnen tragen in eine Tabelle (Vorlage siehe pdf-Anhang) je nach Zeitausmaß ihre Tätigkeiten, inklusive Freizeit, Essens- und Schlafzeiten, ein. Sie veranschaulichen ihre gegenwärtige Zeiteinteilung an einer üblichen Woche (Gegenwart).

Sind die TeilnehmerInnen damit fertig, sollen sie sich - zurückgekehrt im Seminar - zu folgenden Fragen Gedanken machen:
  • Wieviel "Ertrag" wirft jede Tätigkeit ab und wie viel Energie wird in die Tätigkeit investiert?
  • Welche Tätigkeiten in meinem Leben rechnen sich "am meisten" (hoher Ertrag bei geringem Energieaufwand)?
  • Wie befülle ich wirklich die Stunden eines jeden Tages?
  • Ist die Woche typisch für mein Leben? Wenn nicht, was ist daran untypisch? Wie würde eine typische Woche aussehen?
  • Was sagt "die Woche" darüber aus, wie ich gegenwärtig meine Zeit verbringe?
  • Wieviel Zeit in der Woche habe ich für Tätigkeiten aufgebracht, die ich gerne ausübe?
Danach fragt der/die TrainerIn die TeilnehmerInnen, wie zufrieden sie mit ihrer Zeiteinteilung und mit der Zeitaufteilung sind. Dasjenige Gesicht (verschiedene Smileys als Vorlage im pdf-Anhang), das ihre Stimmung am ehesten wiedergibt, wird groß auf ein Blatt Papier gezeichnet (Auswertungsphase).

Danach überlegen sich die TeilnehmerInnen, wie viel Zeit sie gerne für eine bezahlte Erwerbsarbeit aufbringen würden und wo diese Tätigkeit in die gegenwärtige Zeittabelle integriert werden könnte.

In Kleingruppen zu 3 bis 4 Personen werden die Gesichter dann hergezeigt. Es wird überprüft, ob genug Zeit für die Ausübung des gewünschten Berufes zur Verfügung steht. Wenn nicht, sollte überlegt werden, ob und in welchem Zeitausmaß (und in welcher Form) Unterstützung im Haushalt und bei der Kinderbetreuung organisiert werden könnte, damit keine Überforderung entsteht. Welche Tätigkeiten würden die TeilnehmerInnen gerne abgeben und an wen?
Dauer3 h
Materialien:Handout, Schreibmaterial.
Anmerkungen:Durch die Übung wird den TeilnehmerInnen ihr Zeitmanagement bewusst gemacht. Sie hilft den TeilnehmerInnen, ihre Möglichkeiten realistisch einzuschätzen und die Spielräume bewusst zu nutzen.

Mögliche Ergänzung: Die TeilnehmerInnen fordern ihre/n PartnerIn zuhause auf, ebenfalls - nach derselben Vorgehensweise - eine Zeitaufstellung vorzunehmen. Die Ergebnisse sollten dann diskutiert werden. Auf diese Weise könnte das Zeitmanagement in einer Partnerschaft/Familie optimiert werden.
Tipp:Da erfahrungsgemäß in der Erinnerung (an die Vergangenheit) einige Aktivitäten vergessen werden bzw. sich die Wahrnehmung hinsichtlich der investierten Zeit verzerrt, ist es ratsam, den TeilnehmerInnen für die Übung eine Woche Zeit zu geben. Am besten ist es, wenn die TeilnehmerInnen nach Beendigung eines jeden Tages, ihre Zeit eintragen.
Zielgruppe:RehabilitandInnen
Dateien:öffnen  199_Eine typische Woche.pdf  (PDF  71 KB)