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Methode:Methoden in der Beruflichen Rehabilitation
Oberthema:Orientierung, Standortbestimmung, Reframingarbeit, Aktivierung und Motivation
Unterthema:Auseinandersetzung mit Behinderung und persönlichen Defiziten
Titel:Von wo weg starte ich?
Theoret. Abriss:[engl. Originalbezeichnung: "Where am I starting from?")
Verdauen der eigenen Vergangenheit und Lebenssituation braucht Zeit. Verdauen wird aber oft nicht freiwillig vollzogen, sondern benötigt einen notwendigen Impuls. Verdauen bedeutet soviel wie zurückschauen, herausfiltern, sortieren, benennen und dingfest machen. Diese Prozesse können individuell in der einzelnen Person oder in einer Gruppe ablaufen. Verdauen heißt aber auch vor allem, auf das schauen, was einen selbst weiterbringt. Das Loswerden von Ärger und schmerzhaften Erfahrungen ist daher Teil des Verdauens. Das Reflektieren des Hier und Jetzt sowie des Gewesenen, das Identifizieren und Benennen der Wolken, ist notwendig, um neue Perspektiven zu eröffnen.
Art der Übung:Kleingruppenarbeit
Einzelarbeit
Übungsziel:Zum Auseinandersetzen mit dem Hier und Jetzt, zum Bewusstwerden der Schatten(Wolken)seiten, zum aktiven Akzeptieren der Behinderung.
Quelle:Hopson, Barrie/Scally, Mike: Build your own Rainbow. A Workbook for Career and Life Management. 2004, Seite 15.
Beschreibung:Die TeilnehmerInnen werden dazu aufgefordert, sich zu überlegen, inwiefern ihre Behinderung, ihre Krankheit oder ihr Unfall verschiedene Lebensbereiche beeinträchtigt bzw. verändert hat. Das Leben kann nicht segmentiert betrachtet werden. Eine Behinderung tangiert alle Lebensbereiche (z.B. den Freizeitbereich, den Familienbereich etc.). Zu folgenden Lebensbereichen machen sich die RehabilitandInnen Gedanken und notieren auf ein Blatt Papier (stichwortartig) die entsprechenden Antworten:
  • Eltern
  • Partnerschaft
  • Kinder
  • Freundschaft
  • Arbeit (hierunter ist nicht ausschließlich die bezahlte Erwerbsarbeit gemeint)
  • Freizeit
  • Aus- und Weiterbildung
  • Öffentliches Leben (als BürgerIn)
  • Etc.
Danach sollen sich die RehabilitandInnen überlegen, was Behinderung im Hinblick auf die persönlichen Erfahrungen der TeilnehmerInnen bedeutet? Der/Die TrainerIn bildet mittels einer Overhead-Folie (oder beschriftet hierfür ein Plakat) einige Wolken ab.
Im pdf-Anfang finden Sie Beispiele für Wolken, die häufige Emotionen abbilden, die RehabilitandInnen immer wieder bewegen (Beschriftungen nach Wahl).

Individualphase: Was sind Ihre Wolken? Die TeilnehmerInnen sollen drei Wolken entwerfen, die auf sie zutreffen. (Beispiel siehe PDF-Anhang)

In der Kleingruppe wird dann diskutiert werden, welche Lebensbereiche durch die Behinderung besonders "gelitten" haben und welche Wolken das Leben der RehabilitandInnen "betrüben". Nach einiger Zeit geht der/die TrainerIn von Kleingruppe zu Kleingruppe und versucht gemeinsam mit ihnen, ein aktives Akzeptieren der gegenwärtigen Lebenssituation zu erarbeiten (Motto: Wolken sind nicht nur negativ, sie spenden auch Schatten und bringen wertvollen Regen.).

Gemeinsam im Plenum wird diskutiert, was frischen Wind bringen würde, damit die "Wolken" verziehen. (Welche positiven Erfahrungen konnten durch die Behinderungen gemacht werden?)
Dauer2 h
Materialien:Kopiervorlagen, Papier, Stifte, farbiges Schreibmaterial (Plakatstifte) etc.
Anmerkungen:Manchmal fällt es schwer, Ziele und Wünsche beim Namen zu nennen. Viel leichter fällt es oft aufzuzeigen, was stört. Die Übung dient dazu, die Ist-Situation zu beleuchten. Durch das Veranschaulichen der "Wolken" und damit durch dem Gewahrwerden dieser, wird die Möglichkeit geboten, zu reflektieren, wie ein positives Leben nach dem Unfall oder der Erkrankung aussehen könnte, um in der Folge ein Leben mit Beeinträchtigung planen zu können.
Zielgruppe:RehabilitandInnen
Dateien:öffnen  197_Beispiel - Von wo weg starte ich.pdf  (PDF  18 KB)