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Methode:Methoden in der Beruflichen Rehabilitation
Oberthema:Orientierung, Standortbestimmung, Reframingarbeit, Aktivierung und Motivation
Unterthema:Auseinandersetzung mit Behinderung und persönlichen Defiziten
Titel:Sätze zum Thema sammeln
Theoret. Abriss:Zu einer der ersten Phasen in der Rehabilitation gehört die Auseinandersetzung mit der eigenen Behinderung (vgl. Mühlum/Gödecker-Geenen 2003). Sie dient der Reflexion und Bewältigung vergangener Erlebnisse. Wichtig ist, dass dieser kritischen Phase - der Bewältigung des Geschehenen - die dafür notwendige Zeit eingeräumt wird. Hier werden die wesentlichen Schritte für den weiteren Verlauf des gesamten Rehabilitationsprozesses gelegt. Wird diese Phase übergangen, kann es später zu "Rückfällen" kommen.
Art der Übung:Einzelarbeit
Kleingruppenarbeit
Übungsziel:Zur Stabilisierung und Aktivierung, zum aktiven Akzeptieren der eigenen, gegenwärtigen Lebenssituation, zur Führungsübernahme des eigenen Lebens.
Quelle:Rabenstein, Reinhold/Reichel, René/Thanhoffer, Michael: Das Methoden-Set, Teil 2 - Themen bearbeiten. Münster 2001, Seite 27.
Mühlum Albert/Gödecker-Geenen, Norbert: Soziale Arbeit in der Rehabilitation. München 2003, Seite 106.
Beschreibung:Die TeilnehmerInnen werden dazu eingeladen, sich zu entspannen und an ihre "Behinderung" zu denken. Sie sollen sechs bis zehn Sätze (nach Belieben) bilden, die wie folgt beginnen:

"(Meine) Behinderung bedeutet für mich..."

Die TeilnehmerInnen schreiben die Sätze auf einen Zettel. Die Sätze können sowohl angenehm als auch unangenehm sein. Nun wählt sich jeder/jede TeilnehmerIn jene drei Sätze aus, die ihn/sie jeweils am meisten ansprechen.

Die Reha-Fachkraft fragt diese drei Sätze von jeder/m einzelnen TeilnehmerIn ab und schreibt diese auf Plakate, die dann im Raum verteilt werden. Anschließend werden die TeilnehmerInnen gebeten, im Raum herumzugehen und zu den Sätzen, denen sie zustimmen, Zustimmungspunkte zu malen.
  • Stimme sehr zu: zwei Punkte
  • Stimme zu: ein Punkt
  • Stimme nicht zu: kein Punkt
Danach fasst die Reha-Fachkraft die Ergebnisse zusammen. Welche Bedeutungsebenen haben am meisten Zustimmung erhalten und welche weniger?

Es werden Kleingruppen zu den Sätzen mit den meisten Zustimmungspunkten gebildet (pro Kleingruppe ein Satz). Auf einem Plakat versuchen die TeilnehmerInnen dann die Möglichkeiten und Grenzen des Satzes zu erarbeiten. Nach ca. 30 Minuten werden diese Ergebnisse mittels Plakat oder Szenen von jeder Kleingruppe den übrigen Gruppen vorgestellt.

Mögliche Ergänzung: Der/Die TrainerIn beobachtet und reflektiert, ob die Gruppenmitglieder überwiegend negative oder überwiegend kritische Einstellungen zu ihrer Behinderung haben. Welche Probleme werden häufig dargestellt?
Dauer2 h
Anmerkungen:Vorliegende Übung dient dazu, sich mit dem Hier und Jetzt auseinanderzusetzen. Es soll das Bewusstsein geschaffen werden, dass Behinderung "nicht krank" machen darf. Zu diesem Zweck soll ein aktives Akzeptieren der Situation eingeleitet werden.
Zielgruppe:RehabilitandInnen