AMS Logo MHB Logo
MHB Logo
Start Detailsuche BIZ Merkliste Info Kontakt
 
 
Methode:Methoden in der Beruflichen Rehabilitation
Oberthema:Orientierung, Standortbestimmung, Reframingarbeit, Aktivierung und Motivation
Unterthema:Nach Krankheit, mit Beeinträchtigung
Titel:Einen Regenbogen bauen
Theoret. Abriss:Um sich in der Komplexität der Welt (Vielfalt an Verhaltensoptionen) zurechtfinden zu können, entwickeln Individuen im Laufe ihrer Sozialisation - basierend auf ihren Erfahrungen in ihrer Lebenswelt (= Summe aller Handlungsmöglichkeiten) - Verhaltensmuster, mit deren Hilfe sie sich von der Notwendigkeit entlasten, fortwährend neue situationsgerechte Handlungsweisen zu entwerfen. Wenn die gewohnten Handlungsmuster durch unvorhergesehene Ereignisse (z.B. Krankheit oder Unfall) bedroht werden bzw. großteils nicht mehr ausreichen, führt dies häufig zu einer Blockade bzw. Handlungshemmung. Die Menschen fallen oft in Rückzug, Untätigkeit und Apathie ab. Die vorliegende Übung dient dazu, diese Blockade zu überwinden und Handlungsalternativen zu entdecken.
Art der Übung:Einzelarbeit
Kleingruppenarbeit
Paararbeit
Übungsziel:Zur Stabilisierung und Aktivierung, zum aktiven Akzeptieren der gegenwärtigen Lebenssituation, zur Anregung der Eigeninitiative.
Quelle:Hopson, Barrie/Scally, Mike (2004): Build your own Rainbow. A Workbook for Career and Life Management. 2004, Seite 10.
Beschreibung:Die TeilnehmerInnen schließen die Augen und lehnen sich zurück. Es wird eine entspannte Atmosphäre geschaffen (eventuell mit Hilfe musikalischer Untermalung). Die TeilnehmerInnen werden dann dazu eingeladen, sich einen Regenbogen vorzustellen. Der Regenbogen ist ein Symbol für Hoffnung, Schönheit und Optimismus, der die Brücke zwischen der Welt (Ist-/Real-Zustand) und dem Paradies (Idealzustand) darstellt. Das Gefühl, das die TeilnehmerInnen bei der Vorstellung ihrer Zukunft empfunden haben, wird auf einem Blatt Papier festgehalten (ist das Gefühl positiv oder eher negativ? Was ist unangenehm? Was nicht?). Im Anschluss daran werden die TeilnehmerInnen gebeten, sich bestimmte Fragen (siehe pdf-Anhang) zu stellen und die jeweiligen Antworten auf ein Blatt Papier niederzuschreiben.

Danach gehen die TeilnehmerInnen paarweise zusammen, tauschen ihre Ergebnisse untereinander aus und reflektieren gemeinsam etwaige Barrieren, die sich in ihrem Lebensentwurf bei der Erreichung der Ziele (vgl. "Meine Ziele") - ihrer Meinung nach - ergeben könnten. Diese werden von dem/der jeweils anderen PartnerIn in eine imaginäre Wolke (siehe pdf-Anhang) geschrieben.

Danach wird gemeinsam ein "Regenbogen" erarbeitet, der die Verbindung vom Ist- in den Soll-Zustand (Paradies) darstellen soll. Wie können die Barrieren überbrückt werden? Es werden Lösungsmodelle/Wege erarbeitet.
Dauer3 h
Materialien:Schreib- und Papiermaterial, CDs, CD-Player.
Anmerkungen:Oft sind wir Menschen dazu geneigt, uns zu sagen:

"Es wäre alles anders, wenn:
  • ... ich den Beruf gewechselt hätte,
  • ... ich den Unfall/Krankheit nicht gehabt hätte,
  • ... ich ein Studium oder eine andere Ausbildung absolviert hätte,
  • ... etc."

Vergangenes kann jedoch nicht rückgängig gemacht werden. Die Angewohnheit, sich zu überlegen, was alles anders hätte sein können bzw. darauf zu warten, bis alles anders wird, kostet Zeit und Energie (letzteres, weil die Aufmerksamkeit der TeilnehmerInnen hauptsächlich auf "Unveränderbares" in der Vergangenheit gerichtet ist. Das kostet negative Energie.). Die vorliegende Übung hat zum Ziel, sich selbst (erneut) zu aktivieren. Durch Self-Empowerment soll der Glaube der TeilnehmerInnen gestärkt werden, etwas aus eigener Kraft und basierend auf den eigenen Fähigkeiten bewirken und verändern zu können. Dadurch wird der Blickwinkel auf die Zukunft gerichtet, und neue Energien werden freigesetzt.
Tipp:Die Reflexion der Ergebnisse des "Regenbogenbaus" in einer Paar- oder Kleingruppe - im Anschluss an die Individualphase - ist unbedingt ratsam. Die Reaktionen der anderen TeilnehmerInnen auf die eigenen Gedanken und Entwürfe können unangenehm, aber auch fruchtbar sein und stimulierend wirken.
Zielgruppe:RehabilitandInnen
Dateien:öffnen  191_Einen Regenbogen bauen.pdf  (PDF  26 KB)