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Methode:Methoden in der Berufsorientierung für Frauen
Oberthema:Orientierung, Standortbestimmung, Reframingarbeit, Aktivierung und Motivation
Unterthema:Berufseinstieg
Titel:Prioritätensetzung
Theoret. Abriss:Kreative Methoden eröffnen gerade jungen Menschen vielfältige Möglichkeiten, sich mit den eigenen Wünschen und Zielen im Leben aktiv auseinanderzusetzen. So können sie von den an sie gestellten Erwartungen abstrahieren und eigene Wege entwickeln. Gleichzeitig sind sie geeignet, um "tief sitzende" geschlechterstereotype Vorstellungen zu Tage zu fördern und kritisch zu betrachten.
Art der Übung:Einzelarbeit
Kleingruppenarbeit
Plenumsarbeit
Übungsziel:Herstellen einer Verknüpfung von persönlicher Lebensgestaltung, Lebensqualität und Berufsleben. Reflexion geschlechterspezifischer Berufs- und Lebensgestaltung.
Quelle:AK Mädchenarbeit im Verbundsystem "Arbeitsmarktintegration Benachteiligter" der Region Trier (1999): Methoden der Berufsorientierung in der Mädchenarbeit, Trier, Seite 18-19.
Beschreibung:Diese Methode strebt das vernetzte Vorausdenken von Berufs- und Privatleben an. Anhand einer (erweiterbaren) Vorlage der wichtigsten Aspekte, welche die Berufstätigkeit im Lebenszusammenhang ausmachen, wird ein "Lebenshaus" in Form einer Collage erstellt und den übrigen TN vorgestellt. Bei der Prioritätensetzung sollen sich die Jugendlichen überlegen, welche Ansprüche an und Vorstellungen von Arbeit sie haben. Geschlechtsspezifisch unterschiedliche Vorstellungen werden thematisiert. Außerdem können die Jugendlichen abgleichen, ob ihre Vorstellungen vom Arbeitsleben in den Berufsfeldern, die sie anstreben, realisierbar sind. Die gemeinsame Diskussion eignet sich dazu, spezifische Zugänge von Burschen und Mädchen zum Thema herauszuarbeiten und kritisch zu reflektieren.

Einleitung/Einstieg: Die/Der TR teilt allen TN die vorbereitete Vorlage der Prioritäten aus, die gemeinsam durchgeschaut wird. Sinnvoll ist es, weitere Prioritäten der Berufstätigkeit in der Gruppe zu sammeln und mit aufzunehmen.

Durchführung: Jede TN erstellt nun auf dem DIN A2 Plakat ein Lebenshaus in Form einer Collage oder Zeichnung. Anschließend werden die Bausteine, auf denen verschiedene berufliche Prioritäten notiert sind, in das Haus eingeklebt. Vom Fundament bis zum Dach sollen die Wertigkeiten erkennbar sein. Aussagen der Vorlage, die unwichtig sind, finden zum Beispiel auf dem "Misthaufen" vor dem Haus Platz. Die leeren Bausteine können selber beschriftet werden. Anschließend stellen alle TN ihre Collage vor.

Diskussion: Als Abschluss der Übung sollen die Vorstellungen zum Berufsleben in Hinblick auf Realisierungsmöglichkeiten diskutiert werden. Dabei ist darauf zu achten, inwiefern Vorstellungen zur Arbeitsteilung der Geschlechter reproduziert werden.
Dauer1 h
Materialien:Vorlage der Prioritäten, Schere, Kleber, Buntstifte, DIN A2 Plakate.
Anmerkungen:Besteht die Möglichkeit, eine Gruppe ko- und monoedukativ zu beraten, so erscheint es sinnvoll, berufliche Prioritäten zunächst geschlechtergetrennt zu erarbeiten und präsentieren. In einem zweiten Schritt können zusammen Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den Ergebnissen der Mädchen- und Burschen-Gruppe sowie mögliche Ursachen dafür diskutiert werden.
Zielgruppe:Frauen nach langer Abwesenheit von der Erwerbsarbeit
Jugendliche und junge Erwachsene nach Abschluss des Bildungsweges
Jugendliche und junge Erwachsene vor einer Berufs- oder Ausbildungswahl
WiedereinsteigerInnen
Dateien:öffnen  18_Prioritaetensetzung.pdf  (PDF  9 KB)