| | | | |
| Methoden in der allgemeinen Berufsorientierung | | Jobfinding | | Stellenausschreibungen und Bewerbungen | | Teambewerbung | | Viele BewerberInnen schrecken vor der Bewerbungssituation zurück, weil sie in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht haben oder weil die Situation für sie gänzlich neu ist. Dies ist ein natürlicher Prozess, da Menschen oft vor neuen Herausforderungen zurückschrecken und sich diesbezüglich keinen hohen Erfolg zutrauen bzw. Situationen vermeiden, in denen sie schlechte Erfahrungen gemacht haben. Um solche BewerberInnen adäquat auf das Bewerbungsinterview vorzubereiten und ihnen die Vermeidungstaktik und Angst vor der Situation abzugewöhnen, müssen sie durch Übungen, die dem Bewerbungsgespräch ähnlich sind und die sie erfolgreich absolvieren, inhaltlich an das eigentliche Bewerbungsgespräch angenähert werden. Dies entspricht einer vereinfachten Form der in der Verhaltenstherapie verwendeten Strategie der "Systematischen Desensibilisierung". | | Rollen- oder Planspiel
| | Die TeilnehmerInnen werden spielerisch an die Bewerbungssituation herangeführt, indem eine dem Bewerbungsgespräch ähnliche Situation imitiert wird. Mithilfe einer veränderten Rollenaufteilung Auftragnehmerfirma-Auftraggeberfirma statt BewerberIn-PersonalchefIn wird das herkömmliche Machtverhältnis des üblichen Bewerbungsgesprächs vorübergehend durch eine gleichberechtigte Verhandlungs- und Präsentationssituation ersetzt. Diese Übung ist insbesondere für TeilnehmerInnen gedacht, die in (simulierten oder echten) Bewerbungsgesprächen unter der Rolle des/der Abhängigen leiden und diesbezüglich bereits öfters schlechte Erfahrung gemacht haben (etwa in Form von unterwürfigen oder aggressiven Verhaltensweisen). | | Entwickelt von Johanna Sommer und Karin Steiner für die AMS-Maßnahme "Telejobs" 1996 (ZSI). | | Die TeilnehmerInnen sollen zu Beginn Kleingruppen zu maximal 3 bis 4 Personen bilden, wobei drei Teams entstehen sollen: eine Auftragsfirma, eine Bieterfirma und ein Beobachtungsteam. Die TrainerInnen können unterschiedliche Aufgaben ausgeben, darunter zum Beispiel: "Eine Werbeagentur bewirbt sich für den Werbeexklusivvertrag eines Architekturbüros. Die Werbeagentur soll eine Präsentation Ihrer Firma vorbereiten und danach über die Art des Auftrags diskutieren und verhandeln." Während sich eine oder mehrere Auftragnehmerfirmen (die "Werbeagentur") auf ihre Präsentationen vorbereiten, bereiten sich die TeilnehmerInnen der Auftraggeberfirma auf Fragen vor, die sie der Werbeagentur in der darauf folgenden Verhandlung stellen wollen. Nach Beendigung der Präsentationen und einem anschließenden Verhandlungsgespräch - beides kann auch auf Video aufgezeichnet werden - behalten beide Firmen (Teams) noch für kurze Zeit ihre Rollen, um zu berichten, wie sie die Situation aus ihrer Sicht erlebt haben (vgl. Feedback-Regeln!). Die TrainerInnen achten dabei auf das Einhalten der Feedback-Regeln und darauf, dass BeobachterInnen diejenigen, die die Situation gerade reflektieren, ausreden lassen. Ferner soll Feedback im Detail diskutiert werden. Im Anschluss berichten die BeobachterInnen, welche Punkte ihnen während der Präsentation und dem anschließenden Gespräch aufgefallen sind. Danach geben die TrainerInnen ein abschließendes Feedback. Abschließend können die TeilnehmerInnen noch diskutieren, welche Erfahrungen sie (ohne Rechtfertigung für ihr vorheriges Verhalten!) für zukünftige Bewerbungen aus der Übung mitnehmen können. | | 1 h | | Eventuell Videoequipment; Overheadfolien und Overheadprojektor, falls für die Präsentation bevorzugt. | | Im Zuge der Reflexion im Anschluss an die Übung sollten die TrainerInnen auf die Ähnlichkeit der Übungsinhalte zum Bewerbungsgespräch hinweisen. Die TeilnehmerInnen sollen verstehen, dass ein Bewerbungsgespräch auch eine gegenseitige Präsentation von Arbeitgeber und BewerberIn beinhaltet und daher auch als Verhandlungssituation zu verstehen ist. Zielgruppe sind v.a. BewerberInnen, denen Bewerbungssituationen gänzlich neu sind bzw. jene, die im Zuge früherer Bewerbungen schlechte Erfahrungen gemacht haben (etwa in Form von unterwürfigen oder aggressiven Verhaltensweisen). | | Jugendliche und junge Erwachsene nach Abschluss des Bildungsweges NeueinsteigerInnen
| | |
|
|
|