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Methode:Methoden in der allgemeinen Berufsorientierung
Oberthema:Berufsinformation, Informationsmanagement, Arbeitsmarktorientierung
Unterthema:Berufsprofile, Job- und Tätigkeitsprofile selbst erarbeiten
Titel:Berufesalat - Kennenlernen von Berufsfeldern
Theoret. Abriss:Die Entwicklungs- und Zukunftschancen eines Individuums hängen wesentlich von den Kreativitätspotentialen der Individuen ab. Kreativität (lat.) bedeutet Schöpferkraft und die Fähigkeit zu originärer Analyse und Gestaltung der Umwelt. Sie bildet die Antriebskraft für persönliches, eigenverantwortliches Entscheiden und Fortkommen.

Im Berufsfindungsprozess ist mit Kreativität in erster Linie die Fähigkeit gemeint, sich unter bestimmten Bedingungen (neu) orientieren zu können. Die Erarbeitung individueller Lösungsmodelle - abgestimmt auf die eigenen Fähigkeiten, Präferenzen und Interessen - und die Herausarbeitung mehrerer Handlungsoptionen stellen die Voraussetzungen dar, um ein "Problem" selbstständig bewältigen zu können. Da Menschen bei ihren anvisierten Zielen nicht immer über die geeigneten Mittel verfügen, über die diese Ziele erreicht werden können, bedarf es an Flexibilität, den persönlichen Lebensweg aktiv bewerkstelligen zu können.
Art der Übung:Einzelarbeit
Kleingruppenarbeit
Plenumsarbeit
Übungsziel:Berufsfelder kennenlernen

Flexibilität in der Berufswahl fördern (Welche Berufe sind für mich geeignet?)

individuelle Berufsmöglichkeiten herausarbeiten

neu orientieren
Quelle:Rathmanner, Elisabeth/Hodics, Heinz/Moldan, Sabine/Sauer, Helga (2001): Berufesalat, Kennenlernen von Berufsfeldern. In Bundesministerium für Wissenschaft und Kunst (Hg.): Materialien zur Berufsorientierung, 2. Berufsorientierungsprozess (18.2.), Wien, 18.2.
Beschreibung:Der/Die TrainerIn projiziert eine vorbereitete Folie an die Wand. (Anm.: Die Folie sollte jedem einzelnen/jeder einzelnen TeilnehmerIn auch als kopierte Arbeitsunterlage zur Verfügung stehen.) Auf der Folie ist eine Schüssel (transparent) abgebildet. Die Schüssel beinhaltet einen "Begriffesalat", der sich aus 50 Wörtern zusammensetzt. Die 50 Wörter beschreiben und umschreiben die geforderten Qualifikationen und Aufgabenbereiche von zehn Berufen.

Die TeilnehmerInnen werden dazu eingeladen, den Begriffesalat zu ordnen, indem zuerst zehn Berufe ausgewiesen werden und anschließend die dazu passenden Begriffe (vier Wörter) auf einer kopierten Arbeitsvorlage zugeteilt werden. Danach werden die TeilnehmerInnen dazu aufgefordert, sich zu überlegen, mit welchem der aufgelisteten Berufe sie sich am meisten identifizieren.

In den Kleingruppen (je 3, 4 Personen) werden die Ergebnisse miteinander verglichen. Es wird argumentiert, warum welcher Begriff welchem Beruf zugeordnet worden ist. In der Folge soll ein Brainstorming zur Frage "Welche Berufe stellen neben den identifizierten Berufsfeldern (vgl. Folie) ähnliche Anforderungen?" stattfinden (5 bis 10 Minuten). Ziel ist, auf der Basis dieses Brainstormings Berufsfelder zu erkennen, die ähnliche Fähigkeiten/Qualifikationen voraus setzen wie die genannten zehn Berufe. (Wo gibt es Unterschiede/Überschneidungen im Anforderungsprofil?) Danach soll die Kleingruppe gemeinsam für jedes einzelne Mitglied mögliche Berufsalternativen erarbeiten.

Die SprecherInnen der Kleingruppen stellen im Plenum ihre ausgearbeiteten Berufsfelder und den dazugehörenden Anforderungsprofilen vor. Gemeinsam mit dem/der TrainerIn und den anderen TeilnehmerInnen werden diese diskutiert (Reflexionsphase).
Dauer2 h
Materialien:Kopiervorlagen, Folien.
Anmerkungen:Die Methode dient dazu, die Kreativität zu fördern. Die Fähigkeit, für Probleme verschiedene Lösungen zu finden, die unter Berücksichtigung des Vorwissens neuartig sind, hilft, neue Berufsmöglichkeiten ins Auge zu fassen (Alternativstrategien). Die gemeinsame Diskussion über mögliche Berufsfelder erleichtert den Gruppenmitgliedern, sich bewusst mit dem Problem auseinander zu setzen und verschiedene (neue) Lösungsmodelle in Betracht zu ziehen, anstatt in Resignation "einzurasten". Das Brainstorming in der Gruppe bietet die Möglichkeit, möglichst schnell viele Ideen (Ideenfluss) und Problemlösungen (Flexibilität) zu produzieren. Außerdem wird durch die Interaktion in der Gruppe den TeilnehmerInnen ihr Fremdbild bewusst gemacht. Durch das gemeinsame Erarbeiten von Berufsmöglichkeiten wird die Perspektive des Alter Ego evident (Wie sehen mich die anderen?).
Tipp:Wichtig ist, dass der Berufesalat auf die Bedürfnisse der TeilnehmerInnen abgestimmt wird. z.B. Berufe für AkademikerInnen, Lehrberufe für angehende Lehrlinge etc. Daher ist es ratsam, dass der/die LeiterIn vor dieser Übung den Ausbildungshintergrund bzw. die Berufswünsche der TeilnehmerInnen in Erfahrung bringt.
Zielgruppe:BerufswechslerInnen, Menschen in beruflichen Umorientierungsphasen
Jugendliche und junge Erwachsene nach Abschluss des Bildungsweges
Jugendliche und junge Erwachsene vor einer Berufs- oder Ausbildungswahl
junge MigrantInnen vor einer Berufs- oder Ausbildungswahl
Langzeitarbeitslose
MigrantInnen am Berufswiedereinstieg
WiedereinsteigerInnen
Dateien:öffnen  130_Berufesalat.pdf  (PDF  25 KB)