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Methode:Methoden in der allgemeinen Berufsorientierung
Oberthema:Umgang mit Widerstand, Konflikten, Frustration und Resignation, Methoden zur Stärkung der Selbstverantwortung der Gruppe bzw. des/der Einzelnen
Titel:Motivbilanz Arbeitssuche
Theoret. Abriss:Üblicherweise reflektieren Menschen ihr Verhalten und die Bedingungen von dessen Zustandekommen wenig. Sich selbst stabilisierende Rückkoppelungsschleifen führen auf der Ebene des individuellen Denkens und der individuellen Wirklichkeitskonstruktion dazu, sich im Kreis zu drehen. Alles scheint logisch konsistent und es ergeben sich immer nur dieselben, alten und gewohnten Handlungsoptionen. Insbesondere arbeitslose Personen gilt es deshalb zu aktivieren, das Zustandekommen von Verhalten zu reflektieren und die Chancen von Verhaltensänderungen zu erkennen: Mehrfaches Versagen bei der Arbeitssuche kann zu "erlernter Hilflosigkeit" führen: Es wird gar nicht mehr der Versuch unternommen, die Bewerbungen erfolgreich auszuführen, sondern schon vorher aufgegeben.
Art der Übung:Kleingruppenarbeit
Einzelarbeit
Übungsziel:Die Stabilität und das Zustandekommen von Verhaltensweisen reflektieren und die Chancen von Verhaltensänderungen erkennen und einschätzen.
Quelle:Rabenstein, Reinhold/Reichel, René/Thanhoffer, Michael (2001): Das Methoden-Set, 4. Reflektieren, 11. Aufl., Münster, 4.C 9.
Beschreibung:Einzelne TeilnehmerInnen oder TeilnehmerInnen-Gruppen (3 bis 4 Personen) wählen ein übliches Verhalten im Zusammenhang mit der Arbeitssuche. Dieses konkrete Verhalten wird nun am unteren Ende des Flipchart-Bogens aufgeschrieben. Die einzelnen TeilnehmerInnen bzw. TeilnehmerInnen-Gruppen suchen nun sowohl Motive, die dieses Verhalten fördern, als auch Motive, die dieses Verhalten hemmen (Beispiel siehe Anhang). Sie werden in die jeweils zutreffende Spalte geschrieben. Damit dieses Verhalten zustande kommt und "stabil" bleibt, muss die Motivbilanz ausgewogen sein: Weil die Motivbilanz in der Waage ist, bleibt die Verhaltensweise existent und stabil. Durch den Wegfall eines vorherrschenden Motivs oder das Neuhinzukommen eines unerwarteten Motivs kann sich dieses bisherige Verhalten aber ändern. Nach diesem Arbeitsschritt sollte jede/r TeilnehmerIn bei sich selbst nachsehen, welche Motive in ihm/ihr selbst wirksam sind - ohne in Selbstanklage oder Selbstvorwürfe zu flüchten.

Danach tauschen sich die TeilnehmerInnen darüber aus. Motive, die in der Gruppe gefördert werden und zum Tragen kommen, können so entdeckt und beachtet werden. Nun kann die Gruppe ein gewünschtes Verhalten wählen, dieses ans Ende eines neuen Motivplakates schreiben und dafür hemmende und treibende Motive sammeln. Danach werden die tragenden, vorherrschenden Motive hervorgehoben und Strategien entwickelt, wie die treibenden Motive verstärkt, hemmende Motive abgeschwächt und bisher unwirksame Motive besser zur Wirkung kommen können. Nach Abschluss dieser Arbeit können die nun entwickelten Strategien von allen abgewogen werden.
Dauer> 9 h
Anmerkungen:Die Motivbilanz kann bei jedem Thema eingesetzt werden, bei welchem Verhaltensweisen wichtig sind, da dadurch ein Einblick in "Stabilität und Zustande kommen von Verhaltensweisen" ermöglicht wird. Ebenso ist es mit der Motivbilanz leichter, die Chancen von Verhaltensänderungen zu erkennen und realistisch einzuschätzen. Für die individuelle Weiterarbeit zum Thema Arbeitssuche ist das "Problemlösungsschema Arbeitssuche" geeignet.
Zielgruppe:arbeitslose Erwachsene
Dateien:öffnen  105_Motivbilanz Arbeitssuche.pdf  (PDF  15 KB)