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Methode:Methoden in der Berufsorientierung für Frauen
Oberthema:Orientierung, Standortbestimmung, Reframingarbeit, Aktivierung und Motivation
Unterthema:Berufseinstieg
Titel:Dementi-Übung
Theoret. Abriss:Eine der wesentlichen Orientierungen zwischen Menschen - sei es im Berufsleben, beim Berufseinstieg oder zu Beginn eines Seminars - ist die Geschlechtszugehörigkeit. Sie ist in unserem Kulturkreis DAS Unterscheidungsmerkmal. Diese Zuordnung ist verbunden mit "Bildern" und "Annahmen" über Eigenschaften, Verhaltensweisen, Charaktereigenschaften und Lebenssituationen des Gegenübers. Sie beeinflusst die Interaktion untereinander und die Kommunikation miteinander.
Art der Übung:Kleingruppenarbeit
Plenumsarbeit
Übungsziel:Bearbeitung von Assoziationen und Interpretationen der jeweils anderen TN, Hinterfragen von Vorannahmen.
Quelle:Renate Rogall (2001) Dementi-Übung - Wahrnehmung von Frauen und Männern, Seite 144-145. In: Burbach, Christiane/Schlottau, Heike (Hg.): Abenteuer Fairnes - Ein Arbeitsbuch zum Gendertraining, Göttingen, Seite 144-145.
Beschreibung:Es werden gemischt-geschlechtliche Dreiergruppen gebildet. Die Aufgabenstellung für die Gruppen lautet:
  • Zwei Personen assoziieren frei über die dritte Person, indem sie mögliche Charaktereigenschaften, Hobbys, Lebens- und Wohnsituation, Herkunft, bevorzugtes Urlaubsland und Restaurant, Lieblingsfarbe und Lieblingsblume, Wohnungseinrichtungen usw. raten.

  • Der bzw. die Beschriebene hört zu und macht sich Notizen darüber, was gesagt wird und von wem Assoziationen dazu kommen.

  • Nach jeweils fünf Minuten rotiert die Dreiergruppe, bis alle Mitglieder ihre Einschätzung gehört haben. Es ist dabei wichtig, dass innerhalb der Gruppen dieselben Themen Gegenstand der Assoziationen sind.

  • Anschließend fasst jedes Gruppenmitglied zusammen, was über seine Person gesagt worden ist, und nimmt dazu Stellung (Dementi!). Es folgt ein Erfahrungsaustausch.

  • An dieser Stelle bringt die Seminarleitung die Gender-Frage ins Spiel.

  • Die TN reflektieren und diskutieren die Assoziationen unter Berücksichtigung folgender Fragestellungen:
    º Gab es für mich einen Unterschied, ob ich über einen Mann oder über eine Frau assoziierte?
    º Gab es für mich einen Unterschied, ob ein Mann oder eine Frau über mich assoziierte?
    º Wie bewusst nehme ich im Alltag mein Gegenüber als Mann oder Frau wahr?
    º Was ist mir sonst noch in Zusammenhang mit der Übung deutlich geworden?
Dauer1 h
Materialien:Papier, Stifte, Flipchart, verschiedenfarbige Filzstifte.
Anmerkungen:Diese Methode eignet sich besonders gut als Vorstellrunde und Einstieg ins Thema. Dabei ist wichtig, dass sich die TN untereinander nicht kennen.
Tipp:Für das Plenum kann eine Zusammenfassung der Ergebnisse am Flipchart visualisiert werden.