Vom Diskriminierungsverbot zu effektiver Gleichheit (Vortrag & Diskussion im Rahmen der ISOP-Veranstaltungsreihe "Spannungsfeld gesellschaftliche Vielfalt")
Datum: 09.12.2014, ab 18:30
Ort: Graz
Der Satz, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind, ist als Erbe der Aufklärungsphilosophie und der Französischen Revolution seit dem 19. Jahrhundert in vielen Verfassungen verankert worden. Tatsächlich gibt es aber keine Gesellschaft, in der es nicht verschiedenste Formen von sozialer, ökonomischer und politischer Ungleichheit gibt, wobei in den letzten beiden Jahrzehnten sowohl "institutionalisierter" Rassismus wie "strukturelle" Diskriminierung als Phänomene in das
Blickfeld von Soziologen, Politikwissenschaftern wie Juristen gekommen sind. Ausgehend vom Befund der sozialwissenschaftlichen Forschung, daß die sozio-ökonomische Stratifikation sowie ethnische Hierarchisierung von Gesellschaften sich zum Nachteil von Angehörigen bestimmter Gruppierungen gegenseitig verstärken, unternimmt es der Vortrag, die Entwicklung des Antidiskriminierungsrechts in Europa und Nordamerika sowohl auf nationaler Ebene wie europäischer Ebene daraufhin zu untersuchen, wie mit diesen Benachteiligungen rechtlich umgegangen und ob Rechtssetzung durch Parlamente sowie Rechtsprechung durch Gerichte adäquat darauf eingehen.
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