Jour fixe Bildungstheorie: Bildung als Polemik und als Ideal - Herbert Hrachovec (Institut für Philosophie; Senat der Universität Wien)
Datum: 16.04.2008, ab 19:00
Ort: Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien
Mit dem Ausdruck "Bildung" lässt sich ein doppeltes Spiel arrangieren. Erstens ein Kampfspiel, in dem Jobtraining gegen Überblick, Fachhochschulen gegen Universitäten und Einzelwissen gegen Bildung antreten. Und zweitens ein Ringelreihen, in dem die Beteiligten rund um Bildungsideale für alle Menschen tanzen. Der Ausdruck ruft eine Opposition hervor und schließt das Versprechen ein, die beiden Seiten zu vermitteln. Aktuell und kontrovers ist das Manöver im gegenwärtigen Umbau der Hochschulausbildung nach den Prinzipien der Europäischen Studienarchitektur zu beobachten. FürsprecherInnen der "Bildung" attackieren die berufsbezogenen, verdünnten Kurzstudien und plädieren für ein breit angelegtes, historisch und theoretisch unterlegtes Kulturwissen. Die neu entwickelten Curricula werden in diesem Zusammenhang gerne als Kapitulation vor außerakademischen Interessen betrachtet. Der Vortrag von Herbert Hrachovec (Institut für Philosophie; Senat der Universität Wien) verfolgt den Diskussionsverlauf in Stellungnahmen zum Bildungsverfall und überprüft ihn anhand einiger Beispiele aus der Bologna-Umstellung an der Universität Wien.
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