Arbeitslosigkeit - Herbsttagung der Sektion "Soziale Ungleichheit und Sozialstrukturanalyse" der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Datum: 19.10.2007 - 20.10.2007
Ort: Nürnberg
Abgesehen vom "kurzen Traum immerwährender Prosperität" (B. Lutz) begleitet Arbeitslosigkeit nicht nur die bundesdeutsche Gesellschaft des 20. und des frühen 21. Jahrhunderts. Man muss nicht soweit gehen, ein Mindestniveau von Arbeitslosigkeit als konstitutiv für marktwirtschaftlich verfasste Gesellschaften anzunehmen, um die Dramatik des Sachverhaltes zu erfassen: Solange Arbeit ein zentrales Element wirtschaftlicher und sozialer Integration darstellt, solange bedingt der unfreiwillige Ausschluss aus dem Erwerbsleben in vielen Fällen auch Restriktionen anderer Lebenschancen. Arbeitslosigkeit ist in vielerlei Hinsicht mit weiteren Phänomenen der sozialen Ungleichheit verschränkt - ob als Ursache, Folge oder Begleiterscheinung. Diesen Verschränkungen, somit den sozialen Ursachen, Bedingungen, Verlaufsformen und Folgen der Arbeitslosigkeit, nachzuspüren, ist das Anliegen der Tagung.
Die Vieldimensionalität von Arbeitslosigkeit erfordert eine Vielfalt der analytischen Perspektiven: Von Marktprozessen über Alltagspraxis, von familialen Dynamiken bis zu Konsummustern und kulturellen Orientierungen in Armut und Langzeitarbeitslosigkeit, von betrieblichen Such- und Auswahlstrategien zu Theorien des sozioökonomischen Wandels, von biographischen oder intergenerationalen Effekten von Arbeitslosigkeit bis zum sozialhistorischen Formwandel von Armut und Arbeitslosigkeit oder zum Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Bildungsasymmetrien sollen im Rahmen der Tagung vielfältige Aspekte beleuchtet werden. Eine gewichtige Rolle spielen auch die Auswirkungen der Reformen der Arbeitsmarktpolitik der letzten Jahre.
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